- 21. Okt 2009, 12:41
#55439
Bereits positiv beantwortetes mail an den Redakteur:
Sehr geehrter Herr Zenhaeusern,
mit großen Interesse habe ich Ihren Artikel gelesen und alles, was sie sagen ist richtig. Ich habe nun lange genug diese Einrichtungen aus nächster Nähe betrachtet, jedoch ist es eine Tatsache, dass sich derartige Anlagen nicht rechnen (können). In Lillehammer, immerhin auch Olympiastadt, hat man die Hallen aus wirtschaftlichen Gründen geschlossen. In anderen Städten wird mit einem derartigen Abgang fix gerechnet. Nur in Innsbruck tut man so, als könne man ausgeglichen bilanzieren. Die Leidtragenden sind allerdings die (noch potenten) Vereine, die ordentlich zur Kasse gebeten werden.
Wir leben zudem in einer gesellschaftlichen Veränderung. In einer Zeit, wo „der Computer im Kinderzimmer Einzug gehalten hat“, wo „Komasaufen“ und "Ballerspiele" an der Tagesordnung sind, MUSS es ein gesellschaftliches Anliegen sein, unsere Jugend vom Sport zu überzeugen. Prof. Weiß von der Universität Wien hat unzählige Studien herausgebracht, die belegen, dass Jugendliche dann Sport betreiben, wenn die Infrastruktur Top ist und sie durch Vorbilder dazu bewegt werden. Umso mehr ist es wichtig, hier den Hebel anzusetzen.
Kürzlich wurde wieder einmal (auch in der TT) davon berichtet, dass das Tiroler Landestheater jährlich 19 Millionen Euro Subvention von Stadt und Land bekommt. Hier fehlt mir der Glaube, dass es überhaupt ein „Thema“ sein kann, dass man die Olympiaworld mit Ihren 50 Vereinen und über 3.000 aktiven praktizierenden Jugendlichen mit 1,7 oder 1,9 Millionen subventioniert.
Unser Präsident Jürgen Bodenseer, der mal selbst Präsident des FC Tirol war, hat mir mal die Betriebskosten des FC Tirol im „alten Tivolistadion“ gegeben. Und siehe da: Die Betriebskosten des sogenannten Spielerwohnheims beliefen sich monatlich auf knapp 500 Euro. Im neuen Stadion sind es sagenhafte 5.000 Euro. Kurz: Die Olympiaworld MUSS sich von den halbwegs potenten Vereinen zusätzliches Geld holen, um annähernd die Vorgaben der Politik zu erfüllen. Die Folge: Sowohl der FC Wacker als auch der HCI spielen nun – trotz hoher Sponsoreinnahmen – in der Zweitklassigkeit. Die dankenswerterweise von der TIWAG zur Verfügung gestellten Sponsorenleistungen werden somit als Subvention der OW „verwendet“. Ist meiner Meinung nach nicht richtig.
Somit gibt es nur eine Möglichkeit: Entweder will man der sportbegeisternden Jugend was Gutes tun – was für mich in dieser Zeit ein gesellschaftspolitischer Auftrag wäre – und fördert den Sport mit seinen ganzen Einrichtungen, oder man verabschiedet sich von solchen Thesen und steckt viel mehr Geld in Alkohol, - Sucht- Gewalt etc. - Prävention.
Wir von der WK leisten unseren Beitrag für die sportbegeisterte Jugend. Allerdings werde ich diese Bemühungen noch weiter intensivieren.
Lg