wacker0815 hat geschrieben:
Wir sprechen von Konsolidierung und sind bei der Mittelverwendung extrem schwach (3 Goalies, Fehltransfers, eh alles schon mal geschrieben worden) und arbeiten an zu vielen Baustellen gleichzeitig (Museum,Caffee, ..) statt den Focus auf den Fußball zu legen.
Schau, ich finde deine Ideen ja grundsätzlich ganz gut. Die praktische Umsetzung der "antizyklischen Konjukturpolitik" ist halt auf dem Papier sehr gut und in der Theorie weist sie einige Schwächen auf.
"Antizyklische Konjunkturpolitik" kann ich aus meiner Sicht nur dann machen, wenn ich einen gewissen Polster habe. Sprich, ich habe auf der Bank ein Plus von 2 Millionen Euro, dann kann ich "antizyklische Konjunkturpolitik" betreiben. Wenn der Verein, aber 1 Million Euro Schulden hat, dann wird es sehr gefährlich die "antizyklische Konjunkturpolitik" zu betreiben, weil niemand sagt, dass die Vorgehensweise auch aufgeht.
Die Frage ist, kann man beim Fußball von einer 100%igen Erfolgsquote ausgehen, die du hier suggerierst?
Nein. Bestes Beispiel ist ja Kirchlers Lattenschuss. Mein Rückschluss ist eben, dass du den oben angesprochenen Polster haben musst, um diese "antizyklische Konjunkturpolitik" auch zu überleben.
Was ist, wenn du zum Beispiel Roland Linz, Roman Wallner und Emanuel Pogatetz für teures Geld verpflichtest, der sportliche Erfolg aber ausbleibt?
Wenn sich Roland Linz das Kreuzband reisst, Roman Wallner eine Unform hat und Emanuel Pogatetz sich verletzt...du vom ersten Platz auf den neunten Platz zurück fällst, dennoch die teuren Gehälter bezahlen mussst; weil sie ein Fixum sind. Dann kannst in der aktuellen Situation (und die ist Ausgangslage der Diskussion) den Verein morgen zumachen. Und, dann komme ich, aber mit der Mistgabel.
Investiere ich vielmehr, als ich zurzeit habe und wir bleiben eine Liga tiefer, dann können wir eine neue Sportart erfinden, nämlich theoretischen Fußball (neben dreidimensionalen Fußball, anarchischen Fußball und "normalen" Fußball).
Die Kritik an mangelnde Investition verstehe auf dieser Ebene nicht, als, dass in der zweiten Mannschaft nun 95% der Spieler dem Verein gehören. Investitionsvolumen an die 100.000€.
Aber gut, wenn man kritisieren will, Zugang zum Mitgliederbereich hat und dann Dinge, die für den Vorstand sprechen überliest, dann wird es schwierig.
Meine Wunschvorstellung (Ausgangspunkt 2014) von unserem Verein (ziemlich naiv, ich weiß), ist, dass die ~3.000 Leute, die in letzter Zeit gekommen sind, alle ein Abo haben und Mitglieder sind. Weil, dann müsste der Verein nicht jedes Mal hoffen, dass über 1000 Tagestickets verkauft werden müssen, um die Budgetierung einhalten zu können. Und, dann wäre man von einem sportlichen Erfolg unabhängiger.
Ich finde die theoretische Diskussion ja höchst interessant. Die Bilanz 2012/13 wird halt beweisen, dass man in der nächsten Saison auch nur dank schmerzvollen Einsparungen (persönliche Beurteilung) scheinbar das vorgegebene Ziel von einem ~ 500.000€ Gewinn erreicht hat.
Deine Strategie hat einige kleine Fehler:
1.) Wir dürfen im Bereich des Tivoli-Stadions keinen eigenen Grund erwerben. Daher haben wir auch keine Sicherheiten. Anderswo kosten diese Sicherheiten sehr viel (Trainingszentrum).
2.) Wir haben keinen finanziellen Polster, der eine misslungene "antizyklische Konkjunkturpolitik" den Verein in seiner Existenz gefährden würde.
3.) Kommen nicht wegen zwei guter Spiele 2000 Leute mehr, sondern wegen langer Siege. Das erhöht das Investitionslevel und Risikolevel.
4.) Haben wir eine Zuschauergrenze, deren Kosten wir in die Kostenrechnung einfließen lassen müssen. 1.000 Rapid Auswärtsfans + 13.000 "Heimfans" ergeben höhere Sicherheitskosten.
5.) Sportlicher Erfolg ist nur bedingt an der finanziellen Komponente ableitbar. Bestes Beispiel ist hier Red Bull Salzburg in den Jahren 2005 bis 2012/ Verletzungsserien wichtiger Spieler/simples Pech.
wacker0815 hat geschrieben:Die Frage für mich ist warum kann und will sich Lustenau Sobkova leisten und wir nicht!
Möglichkeit 1: wir haben mit Säumel die Position besetzt
Möglichkeit 2: Lustenau tätigt ein Risikoinvestment
Möglichkeit 3: Subkova hat bis jetzt keinen Verein gefunden und seine Forderungen angepasst
Möglichkeit 4: Lustenau akzeptiert Subkovas Forderungen, weil sie die Position "defensives Mittelfeld" nicht ausreichend besetzt haben