slad hat geschrieben: ↑17. Jan 2021, 16:39
Wieder mal auf der Suche nach dem Mythos der guten alten Zeit?
Mal etwas abweichen. Dazu sollte man einiges Erlebt haben und da ich in den 60ern und 70ern groß geworden bin, kann ich diesen "Mythos nicht sehr viel abgewinnen. Sicher war die Zeit ruhiger und waren im Wald usw. Und nicht von einer Medien und Spielwelt gestört. Wir haben mit Zapfen Bauernhöfe gebaut und nicht im Vorschulalter schon mit Kriegsspielen und Konsolen hantiert.
Und die Erziehung war ganz eine andere. Streiche wurden gemacht, aber was die Eltern gesagt haben, hat auf jedenfalls so sein müssen. Und wenn der Inn nach oben geronnen ist. Man hatte nicht nur Respekt, sondern auch Angst vor den Konsequenzen. War das wirklich besser
Sehr vielen ist es in der Zeit so gegangen. Man wusste auch zu wenig, war zu wenig aufgeklärt.
Und die Kinder/Jugendliche waren keinesfalls besser als heute. Wehe, man war anders. Ich als Rotfuchs und ab der dritten Klasse Brillenträger kann da ein Lied singen. Außerdem war ich immer eher der Kleinste und konnte keinen Ball fangen. Heute weiß ich warum und das war damals eine Katastrophe.
Ich wohne zwischen zwei Kindergärten und gehe täglich mit den Hund spazieren. Und ich begegne sehr vielen freundliche und höfliche Kinder, das und besonders der Umstand, dass viele erst fragen, ob sie den Hund streicheln dürfen und nachfragen, was denn passiert sei, weil sie nur ein Auge hat. Da geht mir das Herz über. Übrigens auch Kinder aus fremden Nationen.
Dass Jugendliche eher rebellieren, gab es früher und heute. Ich erinnere da nur an die späten 60er. Da haben sich die wenigsten was geschissen. Und als Jugendlicher ist man eben sorgloser, als in einem gewissen Alter. Man denkt gar nicht, dass einem was passieren kann. Und nun haben wir eine Generation, die in der besten Zeit aufgewachsen ist. Während wir Stunden zu Fuß vom Berg runter sind, wird diese Generation gekarrt und wenn es nur ein paar Minuten Fußmarsch wäre. Aber können die da wirklich was dafür?
Ihre Eltern wissen ja nicht einmal mehr, wie das früher war. Und so tut sie sich die heutige Jugend halt schwer, sich derart unterzuordnen, Alle über einen Kamm zu scheren, ist nicht richtig. Die sind geprägt. Und dann kommt noch der Charakter jedes einzelnen. Früher war das Wort der Eltern mehr oder weniger Gesetz. Heute das der sozialen Medien. Und wir haben uns unser Spielzeug selber gebastelt. (Dafür waren Allergien ein Fremdwort) Heute bekommens alles, haben alles . Kinder im Vorschulalter kennen sich mit Handys besser aus, als ich. Aber muss da der Vorwurf nicht an jene gehen, die keine Zeit mehr für ihre Kinder haben, aber das mit materiellen Gaben ausgleichen zu versuchen? Teilen ist heute schwieriger. Damals mussten wir das anziehen und mit dem Spielen, was von den Geschwistern über geblieben ist. Wir waren ja nur zu dritt. Aber in der Regel waren mehr Kinder und das Teilen von Natur aus gegeben. In der heutigen Zeit muss man sich mehr Kinder gut überlegen. Eine Zweizimmerwohnung in Schwaz kostet schon 900 Euro. Allgemein erntet man nur, was gesät wurde und wird. Zwiderwurzen gab es früher und heute.
Ich bewerbe mich nun als Pädagoge