- 23. Jun 2010, 10:12
#63116
Beno hat ja klarstellend von "politischer Geldwäsche" geschrieben und ich habe das eigentlich auch so interpretiert, dass er damit eine Differenz zum einschlägigen Delikt des StGB herausarbeiten wollte. Der gleichwohl durch diese Wortwahl provozierte Vergleich zielte meines Erachtens auf das Tatbestandselement der "Verschleierung" ab. Wenn ich die Argumentation von Beno richtig verstanden habe, soll durch die gewählte Subventionskonstruktion die tatsächliche Kostensituation auf Seiten der OWI und mit Blick auf deren Gesellschafter auch jene auf Seiten der öffentlichen Hand verschleiert werden.
Das stereotype Abschieben aller politischen Handlungen auf eine praktischerweise sehr anonymisierte und damit verantwortungsfreie "Krise" scheint mir wenig zielführend. Dadurch wird nämlich eine Reduktion von Komplexität betrieben, die mittels übertriebender Vereinfachung von Erklärungsmustern sehr verschleiernd und sehr verhüllend wirkt. Wenn angespannte Finanzen einen Vorteil haben, dann jenen, dass strukturelle Fehlentwicklungen sowie mangelnde Fähigkeiten diverser Akteure sehr deutlich weil sehr spürbar werden. Es wird - wie auch schon von unserem Obmann im Echo scharf kritisiert - zum Beispiel sehr deutlich, dass trotz der Negativerfahrungen mit der EM weiterhin auf Pseudoevents wie die Jugendspiele gesetzt wird. Und nicht bzw weniger auf die nachhaltige Arbeit der ansässigen Vereine. Es geht schlicht und einfach um eine politische Prioritätensetzung, die in der Bewertung von Verteilungsfragen zum Ausdruck kommt.
Allerdings muss man aber auch - und hier sind die Vertreter unseres Vereins angesprochen - den nachhaltigen Wert des FC Innsbruck darstellen und in der Praxis leben. Daher wäre es auch nicht ausreichend, rein sportliche Aspekte und deren Wert für die Gesellschaft in den Vordergrund zu stellen. Vielmehr geht es um die Vermittlung des FC Wacker Innsbruck als Kulturgut im inhaltlichen Sinne, das heißt um seine Wertekultur und seine Identität als Wertegemeinschaft! Unabhängig wie man ansonsten zu ihr steht hätte ich bei Frau BM Oppitz-Plörer mittelfristig schon Hoffnung, dass sie auf dieser substanziellen Ebene der Wertekultur ansprechbar ist.