- 28. Mär 2012, 13:49
#88394
1.) passend zum Thread, freue mich auf die Aktion der Faninitiative Innsbruck im Kooperation mit dem FCI in Sachen "Flüchtlingskinder zu Gast bei FC Wacker Innsbruck" mit Stadionführung, Meet & Greet und hoffentlich ein spannendes und erfolgreiches Spiel.
2.) nicht ganz passend zum Thread, aber doch etwas emotionalisiert diskutiert das Thema Fanfreundschaften, dazu mein gestriges Mail an Koll. Linden von der Krone:
Sehr geehrter Herr Linden. Zu Ihrem Beitrag in der Kronen Zeitung vom 27.3.2012 zu den Vorfällen im Tivoli Stadion Tirol beim Bundesligaspiel zwischen dem FC Wacker Innsbruck und SK Rapid Wien, darf ich doch kurz Stellung beziehen.
Vorab möchte ich festhalten:
Das Abschießen von Feuerwerkskörpern jeder Art im Stadion ohne Genehmigung ist ein grobes Fehlverhalten. Besonders dann, wenn Feuerwerkskörper in Richtung eine besetzenden Tribüne fliegen. Sie kennen aus eigener Erfahrung die Osttribüne, die aufgrund ihrer Lage besonders gerne von Familien besucht wird. Wenn nun ein Feuerwerkskörper in Richtung dieser Tribüne fliegt (siehe TV Bilder, Spielminute 81 und 40 sec. bis Spielminute 81 und 50 sec.) dann kann und soll das auch nicht damit entschuldigt werden, das der Feuerwerkskörper vor der Tribünenabgrenzung aufgeprallt ist.
Das Überklettern des Fansektors um in Richtung Auswärtssektor zu provozieren ist falsch und wird vom Heimverein sicherlich geahndet.
Beide Mannschaften müssen aufgrund der Vorfälle mit empfindlichen Geldstrafen rechnen und eine Imageförderung für das organisierte Fanwesen war der Ablauf wohl auch nicht. Nacht einverstanden kann ich mich jedoch mit Ihren Ausführungen zum Thema Fanfreundschaft des FC Wacker Innsbruck mit Eintracht Frankfurt und Ihren Hinweis in Richtung FC Wacker Innsbruck Obmann Kaspar Plattner zeigen.
Ihrer These, dass bei dieser Personen, die den eigenen Fanbereich verlassen haben auch Frankfurter beteiligt waren könnte ich die These von bereits vor dem Spiel erzürnten Rapid-Fans entgegenhalten. Wie bekannt, ist ein Teil der Rapid-Fans verspätet im Stadion – bereits beim Stand von 2 zu 0 für den FC Wacker Innsbruck – eingetroffen. Einerseits hat der Zug Verspätung gehabt, andererseits ist auch ein Fanbus erst verspätet eingetroffen. Erstens stand der Bus in einem Stau und zweitens kam es bei einem Raststättenaufenthalt zum Aufeinandertreffen von Rapid-Fans und Fans von Austria Salzburg (diese waren auf dem Weg zum RLW-Spiel zwischen den Red Bull Juniors und AS). Am Rastplatz Ampass in der nähe von Innsbruck forderten die Polizisten die Fans auf, die Fanartikel von AS wieder zurück zu geben und nahmen außerdem einen Fan betreffend einer Niederschrift mit. Es ist somit leicht vorstellbar, dass die Rapid-Fans bereits vor dem Eintreffen im Stadion und erst recht beim Anblick des Spielstandes entsprechende Emotionen gehabt haben (?).
Insofern ist somit auch die Aussage in Richtung FC Wacker Innsbruck Obmann Kaspar Plattner, er sollte sich Gedanken über die Fanfreundschaft machen erstens nicht nachvollziehbar und zweitens wohl auch nicht unbedingt nötig. Die Fanfreundschaft der beiden Traditionsvereine aus Frankfurt und Innsbruck besteht seit langen und zeichnet sich nicht nur durch den gegenseitigen Besuch bei den Meisterschaftsspielen sondern auch durch zahlreiche weitere Aktivitäten im sozialen und kulturellen Bereich aus. Fanfreundschaften sind im Übrigen für die internationalen Verbindungen der Fußballfans aus verschiedenen Gründen interessant. Fremde Sprachen, fremde Kulturen und neue Erfahrungen werden dadurch geboten. Wohl ganz im Sinne der Devise „viele Farben - ein Spiel“. So darf ich in Erinnerung rufen, dass der SK Rapid Wien unter anderem Fanfreundschaften mit dem SSC Venedig, 1. FC Nürnberg oder Panathinaikos Athen pflegt. Fanfreundschaften die man auch von Seiten der Medien nicht immer nur auf Randale, Gewalt oder Provokation reduzieren sollte.
Eine kritische und sachliche Auseinandersetzung mit den Vorfällen ist wichtig und unabdingbar. Eine Emotionalisierung durch neue Thesen und Seitenhieben sollte aber gerade von führenden Journalisten unterlassen werden.
In diesem Sinne schöne Grüße aus einem sonnigen Innsbruck