Jörg hat geschrieben:Kann sich eigentlich jemand daran erinnern, in den letzten Jahren n i c h t frustriert oder verärgert das Tivoli verlassen zu müssen ?? Ich nicht ! Die Konsequenz: Trotz Abo in früheren Jahren und jetzigem Gratiseintritt für 3 Spiele (Freizeitticket) ganz einfach zuhause zu bleiben - glaubt´s mir, ist viel besser für die Nerven. 
Ja, kann mich erinnern: Beim vorletzten Heimspiel gegen Austria Lustenau bzw. bei den Siegen im Herbst unter Thomas Grumser. Ich werd auch in Zukunft nicht daheim bleiben, weil mir dazu viel zu viel am Wacker liegt.
Das heute war natürlich ein Lehrbeispiel für 2 verlorene Punkte. Das ist enorm enttäuschend und tut noch mehr weh, weil es sowas von unnötig war wie wohl selten zuvor.
Gleich mit Anpfiff hat unsere Mannschaft das Kommando übernommen. Man wollte sichtlich an die gute Leistung vom Spiel in Horn anschließen. Und wir waren auch enorm stark. Wiener Neustadt hat zwar vor allem auf eine stabile Defensive gesetzt, aber wir kamen immer wieder gut durch. Vor allem, weil sich unser Wacker sehr spielfreudig gezeigt hat. Das hat ja teilweise richtig Spaß gemacht zum Zuschauen. Es wurde über mehrere Stationen gut kombiniert, viele Pässe kamen auch an und die Mannschaft hast sich sehr kompakt präsentiert. Wir kamen auch zu einigen guten Chancen. Gleich zu Beginn legt Eler gut ab, leider geht der Schuss knapp daneben. Nach der nächsten gut gespielten Aktion verfehlt Holenstein das lange Eck nur knapp. Dann geht ein Kopfball von Siller nach einer Ecke nur knapp daneben und schließlich wird Eler im letzten Moment von einem Verteidiger gestoppt. Auch der Führungstreffer war ganz stark herausgespielt. Mit wenigen Ballkontakten waren wir vorne und Eler macht das im Stile eines Torjägers. Das 2:0 war dann nach einer kurz abgespielten Ecke, wo die Flanke genau auf Elers Kopft kommt. Sah nach einer einstudierten Aktion aus. Außerdem hat sich die Mannschaft im Mittelfeld sehr kampfstark gezeigt und dadurch viele Bälle gewonnen. Die Gäste haben genau 1 Mal auf unser Tor geschossen. Dazu hat es einen Freistoß knapp vor der Pause gebraucht. Insgesamt war es von unserem Wacker sicher die beste Halbzeit, die man seit Langem in diesem Stadion gesehen hat. Es war endlich wieder ein Fußball, den man sich anschauen kann. Natürlich hat nicht alles geklappt, aber man hat viel richtig gemacht. Es gab wenig auszusetzen. Wenn man 3:0 oder 4:0 führt, wär es auch gerecht gewesen.
Die 2. Halbzeit hat mit einem Schuss von Wiener Neustadt begonnen. Damit hatte Lukas Wedl mehr zu tun als die gesamte 1. Halbzeit. Dann kommt ein Freistoß von der Seite in unserem Strafraum, wo unsere Verteidigung inklusive Torhüter nicht gerade glücklich agiert. Darf so natürlich nicht passieren, kann aber passieren. Das war ein ungünstiger Zeitpunkt. Aber auch danach haben die Gäste nicht unbedingt auf unser Tor gedrängt. Im Gegenteil, Baumgartner hatte sogar die Chance auf Tor 3, wird aber im letzten Moment gestoppt. Insgesamt haben wir aber nicht mehr so den Zugriff auf das Spiel bekommen wie vor der Pause. Unter Druck kamen wir zunächst aber nicht. Warum man sich dann aber hinten so locker ausspielen lässt, ist mir unbegreiflich. Und schon steht es 2:2. Die Mannschaft hat es dann mit der Brechstange versucht, aber die Mittel waren total untaugliche. Es war so gut wie alles weg und es ging gar nichts mehr. Dann noch der Witz-Ausschluss von Roguljic. Er will das Spiel schnell machen und den 2. Ball, der noch am Feld war, rauskicken, trifft aber ganz unglücklich einen Gegenspieler am Kopf. Das war niemals Absicht.
Bilanzieren muss ich das Spiel heute 2-teilig: Die 1. Halbzeit hat gezeigt, was auch mit beschränkten Mitteln möglich wäre. Die 2. hingegen war ein Beleg dafür, warum wir nicht so recht von der Stelle kommen. Fakt ist, dieses Spiel muss gewonnen werden. Ohne Wenn und Aber. Da gibt es nichts zu beschönigen. Insgesamt denke ich, hat sich im Kern mal eine Mannschaft herauskristallisiert, auf die man jetzt mal bauen kann. Insgesamt überwiegt für mich heute aber ganz klar das Negative, weil man ein Spiel, das man sowas von klar in der Hand hatte, niemals mehr herschenken darf. Ich bin sehr enttäuscht.