tivoli12 forum

Grundsätzlich bin ich ja auch für einen Abbruch der Saison. Aber ich versteh auch, dass es bei gewissen Vereinen um die Zukunft geht. Da ist ein "lebt damit" halt schon eine sehr einfache Darstellung. Du weißt auch, dass es die Regierung nicht interessiert, wer wofür eine Haftung übernimmt. Und das zu Recht. Denn sie steht in der Verantwortung. Die Gesundheit ist das Oberste und Wichtigste und die gilt es unter allen Umständen zu schützen. Die Frage ist halt jene nach der Verhältnismäßigkeit, wie groß das Risiko ist (wohl bei 0,0000001 % oder so) und ob es jetzt so viel anders ist, als es im September sein würde. Diese Fragen gilt es zu stellen.

Bin, als Fussballkonsumierer (o mein Gott ) gegenüber einer Saisonfortsetzung relativ leidenschaftslos. Aber man darf die Sicht der Vereine nicht übersehen, die beispielsweise auf die TV Gelder angewiesen sind, zumindest was die Bundesliga angeht. Das ganze Land wird nach und nach wieder hochgefahren, warum nicht dann auch der Fussball unter bestimmten Bedingungen. Der Anschober redet immer davon dass es für den Fussball keine Privilegien geben darf, mir kommt eher das Gegenteil vor. Und wenn er davon spricht dass der Zeitdruck in Österreich geringer ist wie z.B. in Deutschland...

Die 2. Liga ist da spezieller da die TV Gelder nicht so die Rolle spielen und es ohne Zuschauer für diverse Vereine offenbar ein großes Problem ist Spiele abzuwickeln. Die Sicht der Rieder verstehe ich, in der Situation musst einfach alles versuchen.

Gibt es aktuell Konzerte oder andere große Veranstaltungen? Nein, daher, wo wird der Fussball benachteiligt?

AlexR hat geschrieben: ↑8. Mai 2020, 11:01 Gibt es aktuell Konzerte oder andere große Veranstaltungen? Nein, daher, wo wird der Fussball benachteiligt?

Naja, nachdem es Geisterspiele sind...

joxl hat geschrieben: ↑8. Mai 2020, 11:38

AlexR hat geschrieben: ↑8. Mai 2020, 11:01 Gibt es aktuell Konzerte oder andere große Veranstaltungen? Nein, daher, wo wird der Fussball benachteiligt?

Naja, nachdem es Geisterspiele sind...

Genau das habe ich mir auch gedacht, aber da beißt du auf Granit. Und natürlich werden Zweitligisten und Zweitligakicker (anders als in D) gegenüber BuLi benachteiligt. Da aber Argumente egal geworden sind - stay negative!

Schon einen Anteil von X Testkapazitäten für Bundesligaspieler zu reservieren, wäre ein Privileg.

An den Testkapazitäten scheitert es inzwischen definitiv nicht mehr, das weiß ich aus sicherer Quelle. Es geht um die Finanzierung, weil so ein Test in der billigsten Variante um die 100 Euro (wohlgemerkt für EINEN EINZIGEN Test!) kostet. Hier ist die Frage, wie regelmäßig man solche Tests angesichts der sehr niedrigen Zahl an Infizierten durchführen muss. Nur zum Vergleich: Jede Kassierin im Supermarkt kommt täglich mit mehr Menschen in Kontakt als Spieler in einem Training oder einem Match. Ist so. Klar ist aber eines: Bleibt die Verordnung der Regierung so wie derzeit - sprich Spiele ohne Zuschauer, aber dafür regelmäßige Tests inklusive fallweise Quarantäne für ALLE - werden wir auf absehbare Zeit keine einzige Mannschafts-Sportart mehr sehen, Fußball schon gar nicht. Ganz wertfrei und sachlich so klar gesagt.

Ich finde immer, man sollte das auf einer sachlichen Ebene sehen, ganz frei von Emotionen. Die Absage sämtlicher Veranstaltungen der letzten Monate und damit auch unserer Spiele war richtig so. Egal, wie man dazu steht, das Risiko war zu groß. Muss man ganz sachlich so sehen. Mittlerweile hat sich die Lage klar verbessert, wobei man natürlich noch vorsichtig sein muss. Man sollte aber auch einen anderen Blickwinkel nicht außer Acht lassen: Wie wir wissen, sind die Profiabteilungen von Vereinen einem Wirtschaftsunternehmen (zumeist GesmbH) gleichzusetzen. So wie jeder andere Bereich (zB Handel, Gastro, Dienstleistungen) eine bestimmte Aufgabe hat und damit Geld verdient, ist es unser Unternehmenszweck, Fußball zu spielen. Klar, nicht um jeden Preis. Das steht völlig außer Diskussion. Aber es ist unter diesem Aspekt völlig logisch, dass man alles versucht, um eben diesem Zweck des Unternehmens wieder nachkommen zu können. So wie es eben Handel, Gastro, Dienstleistungen auch gemacht haben bzw. machen. Weiters muss man sehen, dass der Verein, der dahinter steht (und zumindest 51 % bzw. mehr an der Profiabteilung hält) auch Bereiche wie zB Wacker 2 + 3, Damen 1 + 2 sowie den gesamten Nachwuchs erhalten muss.

Sicher? Welche Quelle ist das? Offiziell hat man bisher noch nicht einmal die angekündigte Testanzahl geschafft.

Ich kenne - wie sagt man - Leute aus dem System. Das Problem war am Anfang, dass zu wenig Material zur Verfügung war. Gescheitert ist es an zweierlei: Zum einen an den Stäbchen zur Probenentnahme, da die ja relativ lang sein müssen, damit man in den Rachen hinunter kommt. Vor allem eine Knappheit bestand aber an den sogenannten "Reagenzien", sprich, den Röhrchen. Sie müssen eine gewisse Stärke haben und vor allem natürlich auch steril sein, um das Testergebnis nicht zu verfälschen. Beides ist jetzt in ausreichender Zahl vorhanden. Dies hat dazu geführt, wie man ja lesen könnte, dass mittlerweile alle (!) Altersheime und Krankenhäuser in Österreich flächendeckend getestet werden konnten. Ich kann voller Stolz verkünden, ich bin "Corona-negativ", aber dafür "Wacker-positiv". Man startet jetzt sogar einen - wenn man es so bezeichnen will - 2. Durchgang. Warum jetzt mehr Material zur Verfügung steht, ist relativ einfach erklärt: Es gibt nicht mehr so viele Verdachtsfälle, ergo nicht mehr so viele Tests abseits der sogenannten "kritischen Infrastruktur". Aufgrund von weniger Tests, hat sich auch die Zeit, bis es ein Ergebnis gibt, stark verkürzt. Musste man in der "heißen Phase" noch bis zu 3 Tage warten, liegt es jetzt im Normalfall innerhalb von 24 Stunden vor. In den letzten Wochen hatten einige Labore, so kurios es klingen mag, Kurzarbeit anmelden müssen. Denn es waren nicht mehr so viele Proben auszuwerten und der "normale" Gesundheitsbetrieb stand ja bis auf Notfälle so gut wie still. Jetzt wird alles wieder für "normale" Erkrankungen hochgefahren. Der langen Rede kurzer Sinn: Es scheitert nicht an den Testkapazitäten, sondern schlicht an der Finanzierung.

Offenbar aber nicht bei der SV Ried, die wirklich alles versucht, um den Spielbetrieb fortzuführen:

Ried ist laut Tremel auf eine solche Fortsetzung organisatorisch bestens vorbereitet. „Zu uns muss nur die Gastmannschaft kommen und nicht einmal die Corona-Tests zahlen, das würden wir übernehmen. Denn wir haben einen Partner gefunden für die Tests und würden daher einen günstigen Preis bekommen“, verwies der 44-Jährige auf „die gute Partnerschaft im Innviertel“.

https://sport.orf.at/stories/3062484/

Man darf gespannt sein, wohin uns der Weg in den nächsten Wochen und Monaten so führt...

joxl hat geschrieben: ↑8. Mai 2020, 11:38 Naja, nachdem es Geisterspiele sind...

Gibt es Geister Auftritte im Theater?

Prinzipiell, nicht direkt an dich gerichtet, ist es schon recht mühsam, dass man immer wieder die gleichen Fakten bringen muss und man diese nicht akzeptieren will.

Es gibt genügend aufgezählte Gründe, warum man aktuell in der zweiten Liga nicht spielt, sondern diese ausgesetzt hat.
Gründe:
- Kosten für regelmäßige Testungen
- keine Einnahmen bei Spielen
- keine Kurzarbeit mehr

Wir können jetzt gerne darüber diskutieren, ob das gut oder schlecht ist. Im Endeffekt wird es wohl, selbst, wenn Ried die Kosten übernimmt, keine zweite Liga mehr geben. Je schneller, nach fast zwei Monaten eh schon recht langsam, dass man damit klar kommt, desto einfacher.