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RE: Fußball und Gewalt

Verfasst: 22. Okt 2012, 22:17
von wacker 4ever
@Rudl: Du hast in einigen Punkten meine vollste Zustimmung. So ist eine Zustellung beim Arbeitsplatz reine Schikane. Das geht als normaler Postbrief auch. Aber nochmal: Ich rede nicht von Fans, die ihre Fankultur, mittels Marsch durch die Stadt, mittels Gesängen, Fahnen und Bengalen ausleben wollen. Und mir ist auch klar, dass von Seiten der Exekutive oft sinnlos provoziert wird. Das brauchen wir wirklich nicht mehr diskutieren. Ich bin weiters ein Verfechter von Fanprojekten. Innsbruck ist hier sowieso ein Musterbeispiel, auch wie der Ablauf im Stadion am Spieltag vor sich geht. Stichwort Gerry Falger usw. Ich hoffe, er bleibt uns erhalten, nachdem er seine Firma ja verkauft hat und man nun unter "Tirol Protection" firmiert: http://www.germanprotection.de/sicherhe ... /news.html

Es geht mir hier ausschließlich um jene, für die der Fußball ein Ventil ist, um ihre Dinge auszuleben, die absolut nicht tolerierbar sind. Und die weiters rund um´s Stadion, wo es leicht Unbeteiligte treffen kann, sich aufführen und ohne Rücksicht auf Verluste randalieren.

Ein klares JA zu einer lebendigen Fankultur ohne Repression. Aber ein klares NEIN zu Ausschreitungen nur aus Geilheit auf die "3.Halbzeit". Diese - und nur diese - soll die volle Härte des Gesetzes treffen. Selbstverständlich nach einem ordentlichen Verfahren. Bis zu einer rechtskräftigen Verurteilung ist jeder als unschuldig zu betrachten.

RE: Fußball und Gewalt

Verfasst: 22. Okt 2012, 23:30
von robinklettern
Rudl hat geschrieben: So dass es auch unbeteiligte trifft, wie schon öfters geschehen.
So dass diese Meldeauflagen am Arbeitsplatz oder in den Schulen zugestellt werden, wie schon öfters geschehen.
So, dass den "Übeltätern" das Leben erschwert wird, wie schon öfters geschehen.


Ich kenne einen Fall, wo einer nach Intervention der Exekutive seinen Job verloren hat.
Ich frage mich jetzt allen ernstes, was es bringen soll, Jugendliche an den Rand der Bevölkerung zu drängen.
Man verlagert und verschlimmert die Situation nur und aussperren ist erst recht keine Lösung!

Im Stadion wird weniger passieren, als vorm Stadion! Einziger Weg ist der Dialog. Und das würde funktionieren!

Stattdessen wird auf eine Strategie gesetzt, so wie Kriege entstehen. Man sieht sich allerorts als Feind und haut drauf, bevor man redet.

Was ich bei Spielen unseres Vereins und einer kleinen Fanszene schon erlebt habe, spottet jeder Beschreibung.

Wir sind nicht Deutschland, wo tausende der Ultra Bewegung angehören. Und selbst der große DFB und die Deutsche Regierung geht den komplett falschen Weg. Lies mal nach, dann kommt dir das Kotzen....

Nochmals, man geht das Problem nicht an, man verlagert es nur. Und wenn auch einige nichts im Hirn haben, was die Verantwortlichen drin haben, frage ich mich auch manchmal...

Aber bezeichnend ist, dass die Leute am lautesten schreien, die das nur vom Hörensagen kennen und sich mit der Thematik nicht Auseinandersetzen.

Erste Maßnahme wäre Pyrotechnik sofort kontrolliert legalisieren!
Was glaubst, wie entspannt dann manche Auswärtsfahrt wäre.
Denn vieles dreht sich nur darum.
Schleppende zähe Einlasskontrollen, welche manchen zur Weißglut bringen.
Aber Verbotenes reizt noch mehr und so wird man das (illegale) abbrennen nie verhindern können und dann jedes mal die Hetzjagd nach dem Spiel um die Zündler zu erwischen.
Und bei deren Festnahme pure Gewalt, was den Hass der Umstehenden schürt.

Das ist ein Kampf gegen Windmühlen. :butcher:
rudl,du hast genau den punkt des übels erkannt,
doch was nütz`s,wenn nicht einmal mehr die polizei zu einem dialog bereit ist,geschweige diese herrschaften von schwarz,rot und blau,die mit dieser verfehlten politik (arbeitslosigkeit, von vielen jugendlichen,verfehlte familienpolitik) unruhige zeiten durch falsche politischen entscheidungen heraufbeschworen haben.

RE: Fußball und Gewalt

Verfasst: 22. Okt 2012, 23:56
von Rudl
gidi hat geschrieben:
Rudl hat geschrieben: So dass es auch unbeteiligte trifft, wie schon öfters geschehen.
So dass diese Meldeauflagen am Arbeitsplatz oder in den Schulen zugestellt werden, wie schon öfters geschehen.
So, dass den "Übeltätern" das Leben erschwert wird, wie schon öfters geschehen.
nach dem argument dürfte überhaupt nie irgendwelche strafen für niemanden geben... die polizei könnte sich ja geirrt haben.
Du weißt genau wie es gemeint ist. Warum muss ich Meldeauflagen am Arbeitsplatz zustellen, wenn ein Monat dazu Zeit ist.
Und es gibt genügend Beispiele, wo wegen eines verhältnismäßig geringen Vergehens Leute das Leben erschwert wird.
Es gibt auch Beispiele, wo Leute verhaftet werden, weil sie als erstes greifbar sind.
Weißt du eh aus persönlicher Erfahrung. Sei froh dass dann im Stadion nicht dabei warst.
Es gibt immer wieder Beispiele wo regelrecht Gewalt ausgeübt wird.

Dialog gibt es auch, aber selten von Beamten, welche festnehmen. Nur dann kann man nichts mehr machen.

Aber klarerweise muss man sagen, dass ihnen unverbesserliche immer wieder ins offene Messer rennen und ihnen für fast jede Amtshandlung eine Rechtfertigung liefern. Wie das Beispiel Hütteldorf zeigt.

Ganz klar und deutlich sage ich aber, dass das Vorgehen von Salzburg und Ried im Frühjahr mit NICHTS zu rechtfertigen sind.

Auch der Sturm des Sektors im Hanappi NICHT. Und das von den Ordnern (oder wars die Polizei?) Kinder von dem Podium gezerrt werden, ist eine Frechheit.

Aber das Interessiert keinen und leider hat diese Präsenz auch Wirkung gezeigt....

RE: Fußball und Gewalt

Verfasst: 23. Okt 2012, 00:52
von wacker 4ever
Ist alles richtig, was Du schreibst. Aber glaubst nicht, dass es Leute gibt, die einfach aus Spaß an der Freude einen Wirbel machen, ohne, dass die Polizei vorher provoziert? Kann das nicht auch sein? Es kommt ja bekanntlich auch vor, dass 2 Fangruppen die Auseinandersetzung suchen. Was tust mit denen, die einfach unbelehrbar sind?

RE: Fußball und Gewalt

Verfasst: 23. Okt 2012, 03:14
von Rudl
Ja, die gibt es! Aber was erreicht man wenn man so durchgreift, wie durchgegriffen wird?

Willst du ALLE Fanclubs weg haben - oder ist es doch besser, dass geredet wird?

Vieles passiert auch, weil manche nur eine Seite kennen und falsche "Vorbilder" haben....

RE: Fußball und Gewalt

Verfasst: 23. Okt 2012, 06:17
von wacker 4ever
Willst du ALLE Fanclubs weg haben - oder ist es doch besser, dass geredet wird?
Natürlich Zweiteres. Aber das war jetzt nicht unbedingt die Antwort auf meine Frage.

RE: Fußball und Gewalt

Verfasst: 23. Okt 2012, 16:40
von Rudl
Rudl hat geschrieben: Ja, die gibt es!
Ist das nicht die Antwort?

RE: Fußball und Gewalt

Verfasst: 23. Okt 2012, 16:45
von wacker 4ever
Mich hätte interessiert, was Du mit jener Minderheit machst, bei denen Gespräche nichts mehr fruchten. Die gibt es ja auch, wie Du weißt. Weit über 90 % der Fans sind ok und sollten vor übertriebenen Polizei-Aktionen geschützt werden. Ich differenziere dies sehr klar. Aber was tust mit dem "Rest"?

RE: Fußball und Gewalt

Verfasst: 23. Okt 2012, 16:47
von AlexR
Die +90% der Leute dahingehend sensibilieren, dass sie auf die ~10% einwirken und diese "unter Kontrolle" halten.

RE: Fußball und Gewalt

Verfasst: 23. Okt 2012, 16:49
von wacker 4ever
Naja, ich bin grundsätzlich sehr für diese "Selbstregulierung". Allerdings bezweifle ich sehr, ob diese immer so funktioniert, wie wir es wollen.