Fußball-Gewerkschafter Oliver Prudlo lässt das Wacker-Schicksal nicht kalt.
Innsbruck – Mit Oliver Prudlo sprach der stellvertretende Vorsitzende der Vereinigung der Fußballer (die VdF ist die Spielergewerkschaft) und höchst erfolgreicher Tirol-Profi bei „Tirol Live“ vor. Klar, dass die finanziellen Turbulenzen rund um den FC Wacker zum Thema wurden: „Beim FC Wacker kann man sich laut den Medienberichten und dem, was uns die Spieler erzählen, zusammenreimen, dass es mit der Lizenz schwierig wird. Man muss aber unterscheiden: Für die Bundesliga, für die Wacker angesucht hat, braucht man eine Lizenz, für die 2. Liga nur eine Zulassung. Man muss sehen, wie es da ausschaut. Vieles erinnert an die Zeit des FC-Tirol-Konkurses vor 20 Jahren, wo es auch Versprechungen gegeben hat und letztlich nichts passiert ist.“
Prudlo hielt aber auch fest, dass der FCW bis März seine Gehälter pünktlich bezahlt habe und man nicht zu viel in die Zukunft („Wir wissen nicht, wie es weitergeht“) blicken darf. Generell stünden Anspruch und Wirklichkeit seit vielen Jahren in keinem stimmigen Verhältnis: „Es haben sich beim FC Wacker viele Leute versucht. Aufgrund der großen Erfolge gibt es eine große Erwartungshaltung. Die Anspruchshaltung in Tirol, um die Europacup-Plätze mitzuspielen, ist nicht mit den finanziellen Mitteln in Einklang zu bringen. Vor zwei Jahren wurde ein Schnitt mit jungen Spielern versucht. Vielleicht muss man sich eingestehen, dass nicht mehr möglich ist.“
Der 53-Jährige war von Schuldzuweisungen weit entfernt, lobte österreichweit die seriöse Arbeit: „Wenn ich an meine Zeit als Spieler denke, gab es laufend Konkurse, fast jede Saison. Ich war bei vier Clubs, die in Konkurs gegangen sind. Heute sind es eher Einzelfälle, wie Mattersburg. Durch das Lizenzierungsverfahren der Bundesliga werden finanzielle Schieflagen schnell aufgedeckt bzw. können fast nicht mehr entstehen.“