Die fällige Rate bei der Gesundheitskasse soll gestern eingelangt sein, zumindest ein Wacker-Team steht indes vor der baldigen Auflösung.
Innsbruck – Erstaunlich oft bemühte man im Zusammenhang mit dem Noch-Zweitligisten FC Wacker zuletzt den „Tag x“: den Tag also, an dem vom Verein im Fall einer Zahlungsunfähigkeit der Insolvenzantrag gestellt werden würde. Nun: Gestern war wieder so ein Tag x – und es passierte neuerlich nichts.
Wie sieht es mit den Schulden aus? Drei Millionen Euro Minus belasten das Konto, so keine Förderungen der öffentlichen Hand einlangen. Und gestern endete die Frist bei der Gesundheitskasse, doch die fällige Rate in fünfstelliger Höhe soll nun tatsächlich überwiesen worden sein. Pressesprecher Alexander Zorzi bestätigte: „Es wird von unserer Seite – Stand heute – kein Insolvenzantrag eingereicht.“
Wie sieht es mit Profi- und Amateurbetrieb aus? Damit wäre der Weg frei für die Rettung der Kapitalgesellschaft (und den Profibetrieb), wenn kommende Saison auch der Abstieg in die tt.com Regionalliga Tirol erfolgen würde. Allerdings fehlt die von Investor Thomas Kienle seit zwölf Wochen angekündigte Millionenspritze – die soll im Laufe der Woche erfolgen.
Wie wirkt sich der Abstieg der ersten Kampfmannschaft aus dem Bundesliga-Betrieb aus? Weil nur Mannschaften der ersten und zweiten Bundesliga eine dritte Mannschaft im Amateur-Fußball führen dürfen (wie beispielsweise die WSG Tirol), würde der FC Wacker im kommenden Spieljahr 2022/23 lediglich die Westliga-Mannschaft stellen können und mit zwei Ligen Abstand die jetzige Zweier-Mannschaft in der Gebietsliga. Einen Nackenschlag gilt es zu verkraften: Für die derzeit in der Bezirksliga auf einem Aufstiegsplatz rangierenden Wacker Juniors, Spielwiese für 16- bis 18-jährige Talente, hieße das nach fünf Jahren und zwei Aufstiegsfeiern Auflösung. Die Durchführungsbestimmungen des Tiroler Fußballverbands kennen diesbezüglich keine Ausnahme, eine „Lex Wacker“ steht nicht zur Diskussion.
Wie steht es ums kommende Spieljahr? Wenn Thomas Kienle nicht überweisen sollte, bliebe nur die Rettung des Vereins (Amateure) – ein Vertragsangebot von Ex-Investor Michail Ponomarev liegt am Tisch. Aktuelle Kaderspieler wie Dennis Grote und Marco Holz werden für 2022/23 bereits umgarnt, auch mit Ex-Goalie Christopher Knett stand man in Kontakt ...