Mit dem heutigen Heimspiel gegen Dornbirn verabschiedet sich der FC Wacker wohl für längere Zeit vom Profifußball.
Innsbruck –Die ersten 500 Bier sind dank Zipfer und Olympiaworld gratis, Security ist vor Ort, der VIP-Klub ist offen – klingt nach einem normalen Saisonabschluss, wenn heute um 17 Uhr das Spiel des FC Wacker gegen Dornbirn angepfiffen wird. Doch normal ist bei den Schwarzgrünen in diesen Wochen rein gar nichts. Und so weht am Sonntag eine starke Brise Wehmut durch das Tivoli-Stadion. Denn das Duell des Zwangsabsteigers FC Wacker gegen den Tabellen-Letzten, der aufgrund der besonderen Konstellationen der zweiten Liga nicht absteigen muss, ist zugleich ein bitteres Ende. Der Profifußball beim Traditionsklub hat wohl für längere Zeit Sendepause, gegenwärtig bastelt die Vereinsführung an einer wirtschaftlichen Konsolidierung, um den drohenden Konkurs zu vermeiden. Noch klammern sich Angestellte, Spieler und Betreuer an die gebetsmühlenartigen Versprechungen, dass Geld des Investors das Schlimmste verhindern wird. Fixe Konstante in dieser unwürdigen Posse ist und bleibt der wirtschaftliche Ritt auf der Konkursklinge sowie die stete nervenaufreibende Ungewissheit.
Was die FCW-Aufstellung in der Abschiedsvorstellung gegen Dornbirn betrifft, hat Trainer Michael Oenning nach zwölf Abmeldungen, Sperren und Verletzungen alles, nur nicht die Qual der Wahl. Vor allem die Tormannfrage bereitet Kopfzerbrechen. Marco Knaller ist verletzt, der 20-jährige Markus Gabl ist mit Handverletzung fraglich, den Südtiroler Peter Weiss will man lieber in der Zweiermannschaft einsetzen, also ist es durchaus möglich, dass der erst 18-jährige Christian Steinlechner im Tor der Innsbrucker steht.
„Die Saison vor den eigenen Fans abzuschließen, ist eine tolle Sache. Und jene Spieler, die noch da sind und zuletzt Charakter bewiesen, haben sich auch einen schönen Abschied verdient“, hofft Oenning auf eine stattliche Kulisse, bevor der Wacker-Vorhang im Tivoli fällt und die künftigen FCW-Vorstellungen bestenfalls in der Regionalliga über die Fußballbühne gehen.