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Ausgabe: 23. Mai 2022

Wolfgang Müller

Abschieds-Party mit klarem Auftrag

Mit einem 3:0-Heimerfolg gegen Dornbirn verabschiedete sich der FC Wacker gestern vom Profifußball. 2518 Zuschauer mit „Standing Ovations“.

Innsbruck – „Der FC Wacker gehört zu Innsbruck wie das Hafelekar und der Patscherkofel. Schade, dass es so weit kommen musste“, meinte ein treuer Tivoli-Besucher vor dem Anpfiff des vorerst einmal letzten Profispiels der Schwarz-Grünen. Die Abschiedsvorstellung gestaltete sich dann zu einem lässigen Fußball-Fest. 2518 Zuschauer spendeten bei sintflutartigem Regen in der Schlussphase Standing Ovations und entließen die engagierte Wacker-Truppe nach dem Schlusspfiff mit tosendem Applaus in eine ungewisse Zukunft.

Eine emotionale Geschichte war der 3:0-Erfolg gegen Schlusslicht Dornbirn allemal. Die Rumpfmannschaft der Innsbrucker lieferte eine couragierte Leistung ab. Ronivaldo verabschiedete sich nach zwei Jahren mit seinem 21. Tor ebenso vom FC Wacker wie Leihspieler Jongmin Seo, der einen Doppelpack bejubelte. Trainer Michael Oenning, der ein Engagement in der Regionalliga einmal mehr nicht ausschloss, zollte seinen Kickern Lob und Respekt. Die Geschichte des Abends schrieben zwei Wacker-Kicker, die man eigentlich noch nie auf der Rechnung hatte. Im Tor lieferte Markus Gabl, der mit geprellter Hand fraglich war, eine blitzsaubere Leistung ab. Der 20-Jährige hielt mit zahlreichen Paraden die Null fest und in der Innenverteidigung stand der 31-jährige Florian Anderle an der Seite von Julian Buchta seinen Mann. Alex Gründler zog nach zehn Jahren FC Wacker einen Schlussstrich und wurde bei seiner Auswechslung von der Nordtribüne gefeiert.

Die gestrige Abschiedsparty im Tivoli-Stadion war zwar das offizielle Ende des Bundesligafußballs der Schwarz-Grünen, zugleich aber ein klarer Auftrag, dass dieser Klub eine Zukunft haben muss. „Vielleicht ist ein solider Neuanfang in der Regionalliga nach den turbulenten Jahren eine echte Chance“, meinte ein Fan beim Abgang aus dem Tivoli.