Spieler-Klage droht, nächste Frist von Finanzamt und Krankenkasse läuft ab, Vorstand vor Abwahl: Die „Nach-Saison“ beginnt.
Innsbruck – Um 18.48 Uhr gingen gestern die Lichter für den FC Wacker aus, auch wenn im VIP-Klub noch einmal Schupfnudeln und Hühnerfilet kredenzt wurden. Denn zeitgleich warten die Gläubiger auf ihr Geld, die Nachwuchstrainer auf Aufwandsentschädigung und die Rückzahlung der von ihnen vorgestreckten Schiedsrichter- und Turnierkosten. Die Alarmlampen bleiben in diesem Sinn weiter eingeschaltet, in den kommenden Tagen werden die Weichen für die Vereinszukunft gestellt. Ohne das für die kommenden Tage versprochene Investorengeld von drei Millionen Euro muss die Insolvenz eingereicht werden – oder es folgt doch noch die Rückbesinnung auf Ex-Investor Michail Ponomarev. Der Wahl-Düsseldorfer hatte bekanntlich eine Rettung des Vereins (nicht der GmbH) in den Raum gestellt.
Innerhalb der dezimierten Mannschaft, die sich heute in den Urlaub verabschiedet, herrscht Unruhe. Die Tatsache, dass vergangenen Montag zwar die Rückstände bei der Gesundheitskasse beglichen, nicht aber die ausstehenden Gehälter der nicht ausgetretenen Spieler überwiesen wurden, lässt manche von einer Klage sprechen. Und zudem laufen am kommenden Freitag (Finanzamt) und Montag (ÖGK) die nächsten Fristen ab.
Und für Kevin Radi wird es wohl auch seitens der Mitglieder eng, die den Abgang des seit Langem ungeliebten Präsidenten fordern. Die Petition „Wir wollen unseren Verein zurück!“ unterzeichneten mittlerweile 2544 Fans. Und auch eine außerordentliche Generalversammlung zu seiner Ablöse steht Ende Juni/Anfang Juli im Raum. Binnen sechs Wochen hätte diese nämlich stattzufinden, so zehn Prozent der Mitglieder eine einfordern. Weiter ungewiss: Die künftige Ligenzugehörigkeit des Bundesliga-Absteigers, der im Zuge einer Insolvenz (gemäß Bestimmungen) in der 2. Klasse einsteigen müsste. Eine Lobby unter den anderen gut 140 Vereinen im Land hat der Traditionsverein kaum ...