Das Maß ist voll. Gehälter fehlen seit März, Wacker-Spieler stellen Konkursantrag und weitere Domino-Steine fallen dieser Tage.
Innsbruck – Es hatte sich abgezeichnet: Die zuletzt bei der Sozialversicherung eingetrudelten Wacker-Beiträge erwiesen sich als Einmal-Ereignis, dem keine weiteren Zahlungen bei Gläubigern folgten. „Die Spieler reichen Konkursantrag ein“, bestätigte gestern Gewerkschaftsvertreter Oliver Prudlo. Der Ex-Fußballer wandte sich bereits an die Rechtsabteilung, um den Vorgang zu veranlassen, zumal die Gehälter von März, April bereits ausständig seien. „Die Spieler haben die Versprechungen geglaubt und es ist halt wieder nicht eingetreten wie angekündigt“, hielt der Ex-Fußballer fest, der das Szenario bereits aus den Zeiten des FC Tirol (Pleite 2002) kennt. Auch die übrigen Gläubiger wollen bedient werden, die Fristen bei der Österreichischen Gesundheitskasse und beim Finanzamt liefen am Wochenende ebenfalls ab.
Auch das Veranstaltungszentrum Olympiaworld veranlasste bereits zwei Mahnklagen, kommenden Dienstag läuft laut Geschäftsführer Matthias Schipflinger diesbezüglich die Einspruchsfrist ab. „Eine Räumungsklage wäre der nächste Schritt“, erklärte er seitens des Vermieters. Kurios: Auch wenn Wacker-Präsident Kevin Radi laut Gesellschafterbeschluss als Geschäftsführer fungiert, ist der Innsbrucker nicht als solcher eingetragen, was auch die Zustellung einer Klage nach dem Abgang von Vorstandsmitglied Thomas Kerle knifflig gestaltet.
Was die Zusammenarbeit mit dem Mieter FC Wacker anbelangt, harrt Schipflinger der Dinge: Man sei jedenfalls aufgeschlossen. Ein Sponsoring in der Regionalliga Tirol – der Traditionsverein erhielt als Bundesligist 300.000 Euro – sei allerdings kein Thema mehr. Der Werbewert in der dritten Leistungsstufe stünde für die Olympiaworld in keinem Verhältnis.