Nein, noch soll beim FC Wacker nicht aller Tage Abend sein. Noch hoffen Verantwortliche wie Präsident Kevin Radi darauf, dass „Thommi“ (Investor Kienle) doch noch zahlt. Und weniger Optimistische gehen zumindest davon aus, dass dem Konkurs des Profibetriebs nicht auch noch der des Amateurvereins folgt. Während man ursprünglich mit Wochenbeginn von der Insolvenz der Amateur-Sparte ausging, scheint sich das Blatt mittlerweile wieder zum Besseren zu wenden. „Jetzt muss es allerdings schnell gehen, bis zur Wochenmitte könnte es klappen“, meint Wacker-Sprecher Alexander Zorzi, einer der wenigen noch auf dem Wacker-Schiff Befindlichen und als solcher um seine Ausdauer zu beneiden. Der Unterhaus-Fußballer bezieht seine Zuversicht aus der Tatsache, dass immer noch finanzkräftige Gruppierungen an einer Rettung interessiert sind, außerdem baut man beim FC Wacker auf ein heiß diskutiertes ÖFB-Statut: Solange nämlich während einer Spielzeit kein Konkurs eingereicht wurde – im Fall der Schwarz-Grünen passierte das erst am Tag nach dem letzten Saisonspiel gegen den FC Dornbirn –, stünde trotz Abstieg einer regulären Fortsetzung des Spielbetriebs in der Regionalliga nichts im Wege. Beim Tiroler Fußballverband, der heute Abend im Rahmen einer Sitzung dieses heiße Eisen zu behandeln hat, lässt das die Köpfe rauchen: „Wir brauchen eine Rechtsmeinung vom ÖFB“, hält Vizepräsident Arno Bucher fest. Die Befindlichkeit dem Traditionsverein gegenüber ist hierzulande eine – sagen wir – sensible Angelegenheit. Denn die unklare Wacker-Zukunft lässt keine seriöse Antwort zur latenten Auf- und Abstiegsfrage (Stichwort Relegation) zu. Bucher stellt nüchtern fest: „Diejenigen, die nichts dafürkönnen, zahlen jetzt die Rechnung.“ Und das ist ausnahmsweise nicht im finanziellen Sinn gemeint. Kleine Randnotiz: Sollte der Amateurbetrieb nun doch noch gerettet werden, der Retter aber nicht Michail Ponomarev heißen, dann würde der investitionswillige Russe seine Klage nicht zurückziehen. Es bleibt ein Spiel mit der Zeit. Sag niemals nie, würde es in Anlehnung an einen James-Bond-Klassiker aus dem Jahr 1983 heißen. Dieser hier spielt allerdings 2022.