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Ausgabe: 15. Juni 2022

Florian Madl

Wacker in der Hypo Tirol Liga

Das Präsidium des Tiroler Fußballverbands gestand dem FC Wacker gestern einen Neuanfang in der vierten Leistungsstufe zu, die Abstimmung fiel klar aus.

Innsbruck – Als Sinnbild für die aktuelle Situation können die seit gestern geltenden neuen Öffnungszeiten des Wacker-Ladens gewertet werden: Dienstag bis Freitag, 14 bis 16 Uhr, das klingt nach Ausverkauf. Um eben diesen Abschied ging es gestern auch in der abendlichen Sitzung des Tiroler Fußballverbands. Josef Geisler, TFV-Präsident und Vorsitzender der Rechtskommission, forderte: „Es muss eine Entscheidung fallen, wo du die Mannschaften einteilst. Ich glaube, dass die anderen Mannschaften einen Anspruch auf Planungssicherheit haben“, meint der Zillertaler im Hinblick auf den FC Wacker, dessen künftige Ligazugehörigkeit den Tiroler Fußball in Atem hält. Geisler, seit 40 Jahren Jurist, spielt auf ein ÖFB-Statut an, das von Ex-Wacker-Präsident Gerhard Stocker aufgeworfen worden sei. Demnach müsse man grundsätzlich nicht in die unterste Liga, wenn der Konkurs erst nach der Saison eingereicht wurde. Geisler wiederum verweist auf den Interpretationsspielraum, denn grundsätzlich sei die Basis für den Konkurs nicht erst zwischen 22. Mai (letztes Spiel) und 4. Juni (Konkurs-Antrag) gelegt worden. Und dem folgte man auch in der gestrigen TFV-Sitzung: „Wir waren einhellig der Meinung, dass das Spieljahr bis 30. Juni geht.“ So traf man letztlich nahezu einstimmig die Entscheidung, den FC Wacker in die Hypo Tirol Liga (Saisonstart 30. Juli) einzustufen, wodurch auch die Regionalliga-Relegation (SVI – Silz/Kundl) stattfindet, das zuletzt gehandelte Play-off zwischen den Landesliga-Vizemeistern (Absam/Längenfeld – Buch) aber entfällt. Auch eine zweite Mannschaft wurde von den Schwarz-Grünen genannt, die nun in der 2. Klasse Mitte eingeteilt wird.

Sollte der Verein im nächsten Spieljahr in Konkurs schlittern, wird die Saison fertig gespielt und 2023/24 ein Neustart in der 2. Klasse erfolgen. Jüngsten Gerüchten zufolge scheint eine Rettung des Vereins ausgeschlossen: Beim Profibetrieb steht (alle Forderungen miteingerechnet) ein Minus von 1,9 Mio. Euro im Raum, beim Verein beliefen sich die Außenstände auf 970.000 Euro, wobei auch schon höhere Zahlen genannt wurden. Eine Rettung wird dadurch jedenfalls unwahrscheinlich.