Das Protestkomitee des Tiroler Fußballverbandes muss über die Ligazugehörigkeit des FC Wacker entscheiden.
Die Clubs der Hypo Tirol Liga begegnen der Thematik um den möglichen neuen Gegner mit geteilten Meinungen.
Unter dem Vorsitz von Obmann und Rechtsanwalt Manfred Soder behandelte der Protestsenat des TFV gestern die Causa rund um den FC Wacker Innsbruck, der mit seinem Einspruch weiter auf einen Verbleib in der Regionalliga hofft. Dafür wurde in den vergangenen Wochen ja u. a. ein Bundesliga-Statut ausgegraben, das sich um den Zeitpunkt der Insolvenz um die Profi-GmbH drehte. Die Urteilsverkündung erfolgt
schriftlich in den kommenden Tagen, zumal Soder – „Ich kann mich nicht zerteilen“ – im Verband wie viele andere ehrenamtlich seine Zeit und Ressourcen einbringt. Der Hypo Tirol Liga fehlt vorerst der Spielplan, den viele Vereine mit ihren fleißigen Funktionären herbeisehnen. Die Meinungen, wie mit dem FC Wacker als möglichem künftigen neuen Gegner mit (viel) Fanpotenzial – Stichwort etwaige finanziell aufwändige Sicherheitskosten – umgegangen werden kann, unterscheiden sich: „Ich denke, vom Namen ist der FC Wacker immer noch attraktiv, wenngleich keiner weiß, was für ein Team sie stellen können. Sie sind aktuell eine große Unbekannte. Vom Rahmen her könnte es im Unterhaus schwierig werden, wenn große Kosten auf die Vereine zukommen. Ich spiele nicht in der Hypo Tirol Liga, um an ein Geisterspiel gegen Wacker zu denken“, hält Ex-Wacker-Coach und Mr. Volders Michi Streiter fest. Natters-Obmann Dietmar Lackner betont, dass sein Club die Schwarz-Grünen so oder so – im Falle einer Insolvenz über den Verein eben in der 2. Klasse – als Gegner hätte. Am kleinen Areal in Natters ist dafür kein Platz, eine Übersiedlung ins Axamer Ruifach-Stadion wäre für ihn denkbar: „Ich will nicht unter Ausschluss der Öffentlichkeit spielen, weil das kann nicht der Sinn der Sache sein. Wir müssen abwarten. Aber ein paar tausend Euro können wir wie viele andere nicht in ein etwaiges Sicherheitsspiel investieren.“ Einen schärferen Ton erhebt im Unterland Manfred Seiwald, der Sektionsleiter des SV Kirchbichl: „Ich bin bezüglich des FC Wacker ein bisschen skeptisch. Wenn wir so gewirtschaftet hätten, wären wir fix in der zweiten Klasse. Unter Auflagen spielen wir sicher nicht, da sage ich die Partie lieber ab." Peter Wurm, Obmannstellvertreter des SC Mils, übt sich – wie nicht alle seine Vereinskollegen – in Gelassenheit: „Die Aufwertung der Liga durch den FC Wacker steckt aktuell wohl ,nur‘ im Namen. Wenn es Auflagen gibt und die nicht zu utopisch sind, werden wir ein Heimspiel schon hinbekommen.“ Eine Tatsache, die Kematen-Obmann Arno Bucher – „Wir werden den Dialog suchen“ – unterstreicht: „Wenn ich mir als Obmann den Tiroler Cupsieg und als Gegner im ÖFB-Cup dann Rapid wünsche, muss auch der FC Wacker Platz bei uns finden. Allerdings haben wir natürlich infrastrukturelle Vorteile gegenüber anderen Clubs unserer Liga.“ Noch bleibt vieles Spekulation, zumal weder die finanzielle Situation um den Verein FC Wacker Innsbruck noch die Ligazugehörigkeit final geklärt sind. Es weiß auch keiner, wie groß die unbändige Fanliebe beim Tiroler Traditionsclub bleibt, sollte beispielsweise das finanzielle Rettungspaket auf Michail Ponomarev aufbauen. Dass sich die Unterhaus-Clubs ebenso wie der Verband Klarheit verdienen, liegt auf der Hand.