Impressum

Ausgabe: 01. Juli 2022

Florian Madl

Beim Neuanfang ist vieles im Unklaren

Innsbruck – „Tiroler Neustart ohne Löw“, titelte die Tiroler Tageszeitung auf den Tag genau vor 20 Jahren. Damals wurden nach der Pleite des FC Tirol die Weichen für einen angestrebten Durchmarsch gestellt, der Name Wacker tauchte im Vereinsnamen wieder auf und selbst ein beachtliches Budget hatte man. Das belief sich unter dem damaligen InterimsObmann Michael Bielowski auf 1 Mio. Euro – mit so viel kalkuliert sein Nachfolger Hannes Rauch nicht. Beim heutigen Wien-Besuch trifft der Kufsteiner namhafte Sponsorenvertreter, warnt aber vor übertriebenen Erwartungen: „Wir müssen jetzt einmal schauen, dass wir alles hinbekommen.“ Der 50-Jährige spielt auf die drohende Vereinsinsolvenz und die noch nicht geklärte Kadersituation an. Kommenden Montag soll der neue Trainer bekannt gegeben werden, zuletzt geisterten der Name Akif Güclü und jener des ehemaligen Nachwuchsleiters Renato Gligoroski durchs Tivoli. Dem Nord Mazedonier wird ein guter Draht zu Michail Ponomarev nachgesagt, der als potenzieller Investor gehandelt wird. Noch offen: die Platzsituation (wahrscheinliche Variante Tivoli W1) und die 14 Nachwuchs- bzw. beiden Damen-Mannschaften. Für beides, versicherteInnsbrucks BM Georg Willi gestern, wolle man sich verwenden. „Allerdings muss klar sein, dass wir die Herren-Kampfmannschaft nicht fördern können.“ Förderungen – ein Stichwort: Laut Willi arbeite man gerade die Jahre 2021 und 2022 auf, um Transparenz zu garantieren. Dem Vernehmen nach steht auch die Neupositionierung des Imbissstands zur Debatte, um dem FC Wacker eine Einnahmequelle zu eröffnen. Es bleibt eine Strategie der kleinen Schritte, wie Präsident Hannes Rauch festhält. Der Kufsteiner Ex-Politiker verzichtet vorerst auf ein Gehalt, für die Weichenstellung beim FC Wacker hat sich der ehemalige Nationalratsabgeordnete drei Wochen Urlaub genommen. Die wird es auch brauchen, um so wie gestern die über 100 Anrufe entgegenzunehmen. „Es wartet viel Arbeit auf uns.“ Mitte kommender Woche soll schließlich ein Trainingsstart mit der  Kampfmannschaft erfolgen, komplett ist das Team noch lange nicht. Deshalb bittet Rauch weiterhin um eines: „Viel Geduld!“