Der FC Wacker nimmt das Urteil, künftig in der Hypo Tirol Liga zu spielen, weiterhin nicht an und will dagegen sämtliche Rechtsmittel ausschöpfen.
Innsbruck – Auch in zweiter Instanz sieht der Tiroler Fußballverband den FC Wacker Innsbruck in der kommenden Saison in der Hypo Tirol Liga. Im Wortlaut der gestrigen Aussendung liest sich das so: „Wir informieren hiermit, dass dem Protest des FC Wacker Innsbruck gegen die Entscheidung des Präsidiums des TFV vom 14.6.2022, in dem der Verein FC Wacker Innsbruck im Spieljahr 2022/2023 in die Hypo Tirol Liga eingeteilt wird, vom Protestsenat des Tiroler Fußballverbandes keine Folge gegeben wird. Die durch die Protestwerberin bekämpfte Entscheidung des Präsidiums des TFV wird vom Protestsenat vollinhaltlich bestätigt.“
Der FC Wacker um Neo-Präsident Hannes Rauch will diese Entscheidung prüfen, denn nach Auffassung des Kufsteiners müsste der Abstieg aus Liga zwei die Regionalliga-Berechtigung beinhalten. Das laufende Insolvenzverfahren würde in diesem Sinn keine Rolle spielen, glaubt der 50-Jährige. Der Rechtsmittelsenat des Österreichischen Fußballbundes könnte in der nächsten Instanz die „heiße Kartoffel“ behandeln, allerdings wolle man ungeachtet dessen „alle Möglichkeiten ausschöpfen“. Rauch schließt im gleichen Atemzug den Gang vor ein Zivilgericht nicht aus, sollte man zuvor keinen Erfolg haben. Schon unmittelbar nach seinem Einstieg ins Präsidentenamt argumentierte der Ex-Politiker damit, dass damit auch den Tiroler-Liga-Vereinen geholfen wäre: Deren Infrastruktur stoße mit dem zu erwartenden Fan-Aufkommen der Schwarz-Grünen auf ihre Grenzen.
Seitens des Verbandes nahm man die Entscheidung nüchtern zur Kenntnis: „Das Vorgehen des FC Wacker irritiert mich in keinster Weise. Das Ausschöpfen der Rechtsmittel ist in einem Rechtsstaat völlig legitim. Wir haben unsererseits im TFV versucht, die Angelegenheit gewissenhaft und auch schnellstmöglich zu erledigen, weil es ja um anstehende Meisterschafts-Entscheidungen geht“, hält TFV-Präsident Josef Geisler fest. Auf ein Zeitfenster, bis wann der Rechtsmittelsenat des ÖFB zu einer Entscheidungsfindung kommen könnte, wollte sich der Jurist nicht festlegen: „Aber nachdem es bei uns im TFV zu zwei übereinstimmenden Entscheidungen gekommen ist, besteht in dritter Instanz nur eine eingeschränkte Rechtsmöglichkeit.“
Während der Verband gestern die Auslosung – der FC Wacker würde dabei in der Tiroler Liga Ende Juli in der ersten Runde in Kirchbichl gastieren – online stellte, traf sich Rauch gestern mit seinem designierten Wunschtrainer Akif Güclü. „Wenn die Rahmenbedingungen stimmen, kann ich mir vorstellen, etwas aufzubauen“, merkte Güclü an. Unterschrieben ist noch nichts. Der FCW bleibt (noch) ein Rätsel.