Impressum

Ausgabe: 21. Juli 2022

Alex Gruber

Wacker bleibt in der Tiroler Liga

Der Rechtsmittelsenat des ÖFB bestätigte Entscheidung des Tiroler Fußballverbandes.

Innsbruck, Wien – Das Urteil,dass Zweitliga-Absteiger FC
Wacker Innsbruck – Insolvenz über die Profi GmbH – seine Zelte in der kommenden Saison in der Hypo Tirol Liga
aufschlagen muss, wurde gestern nach zwei TFV-Entscheiden (Präsidiumskonferenzund Protestsenat) in dritter Instanz vom Rechtsmittelsenat des Österreichischen Fußballbundes bestätigt. „Was Recht ist, muss nicht richtig sein. Ich bin nach wie vor der Meinung, dass es eine Fehlentscheidung ist, und wir werden uns das Urteil im
Detail ansehen“, lautete eine erste Reaktion von FCWPräsident Hannes Rauch, der anmerkte: „Wir behalten uns weitere Schritte vor und sind nicht glücklich, weil uns diese Entscheidung auch Geld kostet. Die Regionalliga wäre attraktiver gewesen. Irgendwann muss man aber auch
erkennen, dass es so ist.“ Rauchs Ärger drehte sich auch darum, dass dem FC Wacker dadurch in der neuen Saison die Möglichkeit entgeht, in die Regionalliga West aufsteigen zu können. Die Top fünf der kommenden Tiroler-Liga-Saison steigen „nur“ in die Regionalliga Tirol auf, der Sechste spielt gegen den Letzten dieser Liga Relegation. Aber die Saison 2023/24 werden die besten fünf Teams aus der Regionalliga Tirol dann in der Regionalliga West bestreiten. „Wir spielen de facto somit eine Saison um die goldene Ananas. In Salzburg wird der Meister der Salzburger Liga mit dem direkten Aufstieg in die Regionalliga West belohnt. Dass das bei uns anders läuft, kann ich nur mit einem ‚Nicht genügend‘ bewerten“, merkte er kritisch bezüglich des Tiroler Fußballverbandes an.
TFV-Präsident Josef Geisler reagierte nüchtern: „Wir haben nach bestem Wissen und Gewissen erstinstanzlich diese Entscheidung gefällt und ausdrücklich erklärt. Der
Protestsenat hat es nach dem Wacker-Einspruch bestätigt. Und so wie es aus dem Urteil des Rechtsmittelsenats des ÖFB herauszulesen ist, haben wir unter sportlichen Aspekten eine Entscheidung mit Augenmaß gefällt, die jetzt in letzter Verbands-Instanz bestätigt wurde.“ Geisler ergänzt: „Es steht auch mehrfach in der Entscheidung des Rechtsmittelsenates drinnen, dass man alle Vereine gleich behandeln und keinen bevorzugen bzw. benachteiligen soll. Daran haben wir uns gehalten.“ Im Worst Case, der ebenfalls möglich war, wären die Schwarzgrünen ja in der 2.Klasse gelandet. Stand heute sieht die erste Tiroler-Liga-Runde am 30. Juli das erste Wacker-Match beim SV Kirchbichl vor. „Wir sind gerade auf unserem Platzund sehen uns an, ob und wie wir diese Situation bewältigen können“, meldete sich Kirchbichls sportlicher Leiter Christian Klimek vor Ort. Gut 1000 Zuschauer (ca. 600 Gäste) könne man mit der neuen Tribüne fassen: „Sollte es große Auflagen mit Security und Polizei geben, ist das Match für uns aus Kostengründen aber nicht durchführbar“, hält Klimek fest. Die Risikoeinschätzung bezüglich Fanpotenzial liegt in den kommenden Tagen bei der zuständigen Bezirkshauptmannschaft. Allgemein bleibt festzuhalten: Es wird Zeit, dass Ruhe einkehrt.