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Ausgabe: 27. Juli 2022

Georg Fraisl

Ein Derby um die Kabine im Tivoli

WSG Tirol wurde die Räumlichkeiten im großen Stadion als Dauermieter angeboten – Wacker will nicht gehen

Seit der Eröffnung des neuen Tivolistadion im September 2000 „wohnt“ Innsbrucks Traditionsverein unter wechselnden Namen in der dortigen großen Kabine. Eine feine Wohnung. Mit Sauna und Entmüdungsbecken.

Zuletzt war der Mieter säumig. Die Wacker GmbH, die heute ihre erste Konkurs-Tagsatzung hat, steht mit 220.000 Euro in der Kreide. Auch der Verein ist mit knapp 200.000 in den Miet-Miesen.

Daher suchte Eigentümer Olympiaworld nach einem neuen Nutzer, bot Bundesliga-Klub WSG Tirol die Räumlichkeiten an. Dort zeigte man Interesse. Sportdirektor Stefan Köck und Geschäftsführer Julian Heiss wurden zu einer Besichtigung eingeladen, bei der aber zur Wattener Überraschung immer noch Wacker residierte. Mit der Bemerkung: „Naaa, mir gehen da nit außi!“

Gegen Mils im Stadion?

Das WSG-Duo zog ab. „Mit Wacker um die Kabine streiten, das tu ich nicht“, stellte Köck trocken fest. Dem gemeinsamen Termin mit Grünschwarz, den Olympiaworld-Boss Mathias Schipflinger initiert hat, steht man in Wattens zurückhaltend gegenüber. Auch der angedachten Teilung des Tivoli-Kabinentraktes. Wacker-Präsident Hannes Rauch kann sich eine Verkleinerung der „Wohnung“ durchaus vorstellen („Als Tiroler-Liga-Klub brauchen wir nicht so viel Platz“), sieht die Tivoli-Kabine aber als „Herzstück des Vereins“. Soll heißen: Wacker bleibt ...

Die Miete? Nun, der gefallene Traditionsklub denkt sogar daran, seine Heimpremiere gegen Mils (5. 8., 19.30) im großen Tivolistadion auszutragen. Wacker scheint wieder einmal auf eine Goldader gestoßen zu sein.