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Ausgabe: 28. Juli 2022

Alois Moser

Für eine Handvoll Aufstiegsplätze

Gleich fünf Aufstiegsplätze machen die neue Saison in der Hypo Tirol Liga zu einem Kuriosum – wie auch Liganeuling Wacker Innsbruck.

Innsbruck – Am Freitag rollt nach der Regionalliga Tirol bis auf die zweiten Klassen auch in allen anderen Ligen des Tiroler Unterhauses wieder der Ball. Dabei steht vor allem in der Hypo Tirol Liga eine Spielzeit an, die alles andere als gewöhnlich ist. Und das nicht nur wegen des prominenten Neuzugangs, des FC Wacker Innsbruck.

Abgesehen von der finanziellen Ungewissheit (siehe Artikel auf Seite 31) lässt sich auch die sportliche Situation beim FC Wacker als „Wundertüte“ beschreiben. „Das trifft es genau“, fasste auch Neo-Trainer Akif Güclü zusammen: „Wir hatten kein einziges Vorbereitungsspiel, und im Grunde kenne ich die Mannschaft erst seit zehn Tagen.“ Entsprechend vorsichtig formuliert der Ex-Schwaz-Trainer auch die Zielsetzung: „Wir wollen bis zum Winter Platz fünf in Reichweite haben, und dann mit einer guten Vorbereitung im Frühjahr angreifen.“

Der von Güclü angesprochene fünfte Platz bedeutet in der kommenden Saison nämlich den Fix-Aufstieg in die tt.com Regionalliga Tirol – der Sechste hat die Chance, sich den Aufstieg in der Relegation zu erspielen. Auch ohne die im letzten Jahr aufgestiegenen Silz/Mötz und Kundl bleibt ein breiter Kreis von Aufstiegsaspiranten.

„Das wird ein Gemetzel“, vermutet Völs-Trainer Hannes Brecher. Über die von der Konkurrenz zugeschriebene Mitfavoritenrolle kann Brecher indes nur schmunzeln: „Wir haben vier Stammspieler verloren.“ Auch die Vorbereitung sei aufgrund der vielen Urlaube „alles andere als gut“ gewesen – wie bei eigentlich allen Vereinen. „Der frühe Beginn ist für alle lästig“, fasst Neo-SVI-Trainer Alex Pfurtscheller stellvertretend zusammen. Auch beim Absteiger hat sich einiges verändert: „Wir wissen, dass wir eine Unbekannte sind.“ Trotzdem möchte man mit „einer für die Liga schlagkräftigen Mannschaft“ vorne mitspielen.

Wie beim SVI und in Kematen (Sammy Glatz) kehrt auch beim von den Gegnern ebenfalls stark eingeschätzten IAC mit Elvir Karahasanovic ein neuer Besen. „Wir haben sicher viel Potenzial in der Mannschaft“, scheut man auch beim IAC vor einer offenen Kampfansage zurück: „Das wäre für einen Aufsteiger im zweiten Jahr auch vermessen.“ Trotzdem sorgen einige Verstärkungen dafür, dass die Innsbrucker zumindest aus der Außenperspektive zu den Favoriten gehören.

Zu diesen gehört auch Mils. Beim Dritten der letzten Saison werden die Spitzenplätze indes klar angepeilt. „Auf jeden Fall“ wolle man in den grünen Bereich, gibt Trainer Andreas Graus die Marschrichtung vor: „Aber die Liga ist sehr ausgeglichen.“

Was zur Folge haben könnte, dass neben dem Kampf um den Aufstieg auch der gegen den Abstieg, anders als in der letzten Saison, einen Großteil der Liga betreffen könnte. Die Aufsteiger Mayrhofen und Oberperfuss werden aber alles daran setzen, dass sie nicht in der Verlosung dabei sind.

Neben den bereits angesprochenen Neubesetzungen haben auch in Münster (Patrick Mair), Prutz/Serfaus (Josef Deutschmann) und in Natters (Thomas Löffler) neue Protagonisten das Ruder übernommen.

Alles angerichtet also für eine neue spannende Saison in der Hypo Tirol Liga – um es mit Andreas Graus zu sagen: „Ich gehe davon aus, dass es ein beinhartes Match wird.“