Potenzieller Brustsponsor sprang ab, aber Hoffnung auf Fortbestand lebt trotz der Millionen-Forderungen.
Innsbruck – Dass sich der Fokus des FC Wacker Innsbruck zuletzt aufs Gericht und nicht auf den Rasen richtete, war angesichts der Tagsatzung zu den Gläubiger-Forderungen nachvollziehbar. Präsident Hannes Rauch äußerte seinen Unmut über die nach außen getragenen Vorwürfe, „die uns in unserem Bemühen wieder um Lichtjahre zurückwerfen“. Das gilt etwa für die von Masseverwalter Herbert Matzunski vermuteten Querverbindungen zwischen GmbH und Verein, die Rauch in der Dimension nicht erkennen will. Dazu passe auch die gestrige Absage eines potenziellen Brustsponsors (100.000 Euro) für die kommende Saison in der Hypo Tirol Liga, der im Zuge der Kalamitäten abgesagt habe. Auch die Unterschriftenliste eines Fans, der „das Kernmitglied entsorgen wolle“, sei nicht nachvollziehbar. Und auch der mutmaßliche Rücktritt von Vorstandsmitglied Niklas Sattler habe vorerst nur auf dem Papier Bestand: „Er versprach mir, erst zu gehen, wenn sich ein Nachfolger gefunden hätte.“
Bleibt die unbefriedigende Kader-Situation: Zwar vermeldet der Verein nahezu täglich neue Spieler, doch von den jüngsten zehn Neuzugängen sind laut Rauch trotz fristgerechter Einreichung erst drei angemeldet. Ein Grund für ihn, um bei ÖFB-Generalsekretär Thomas Hollerer um mehr Tempo zu bitten.
Den Vorwurf, man würde mit dem für die neue Saison bestimmten Budget um sich werfen, kontert der Präsident: „Alle Spieler gehen für die Aufwandsentschädigung (540 Euro, Anm.) auf den Platz.“ Daneben, so der Kufsteiner, habe man den bestehenden Mietvertrag mit zwei Wohnungen (sechs Zimmer) verlängert, um die Akteure zu beherbergen.
Was die Damen (siehe Seite 34) anbelangt, wolle er abwarten. Und im Nachwuchs gehe er vom Fortbestand aus: wahrscheinlich bis zur U16 hinauf, aber angesichts der zweiten Kampfmannschaft nicht wie bisher zur U18. Nun gehe es vor allem darum, Ruhe einkehren zu lassen: „Bei manchen hat man das Gefühl, dass es ihnen wichtiger sei, auf einen am Boden Liegenden draufzusteigen.“