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Ausgabe: 29. Juli 2022

Daniel Lenninger

Die Zeit läuft gegen die Wacker-Damen

Noch keinen Trainer, zu wenig Spieler: Hinter der Bundesliga-Tauglichkeit der Wacker-Damen steht ein großes Fragezeichen. Lion Wetzel sprang ab.

Innsbruck – Die Zeit ist ein relatives Konstrukt. Ein Monat kann – je nach Angelegenheit – viel oder wenig bedeuten. Auf die Wacker-Damen trifft Letzteres zu. Der Frauen-Fußball-Bundesligist startet am 28. August bei der Vienna in die neue Saison, eine Woche vorher steht das Cup-Spiel beim Tirol-Ligisten SVI an. Die wichtigsten Fragen sind noch offen: Mit welcher Mannschaft? Und mit welchem Trainer?

Es ist fünf vor zwölf, wie auch Wacker-Damen-Sektionsleiter Bernhard Flatscher bestätigte: „Wir haben für zwei Teams (Bundesliga, Future League) 23 bis 24 Spielerinnen.“ Viel zu wenige, um einen professionellen Spielbetrieb gewährleisten zu können. Speziell die Bundesliga-Truppe musste einen Aderlass verkraften. Einige haben sich in den Amateurbereich zurückgezogen (z. B. Dengg/Wilten), andere verbesserten sich (Lemesova/St. Pölten). Händeringend wird nach Neuzugängen gesucht.

Diese Suche läuft ohne Lion Wetzel ab. Schon länger Teil des Trainerteams, war der 27-Jährige erst vor Kurzem als neuer sportlicher Leiter vorgestellt worden. „Ich konnte mich mit dem Weg nicht mehr identifizieren“, vermisste der scheidende Wetzel neben der Konkurrenzfähigkeit die Wertschätzung innerhalb des Vereins.

In der Trainersuche prognostizierte Flatscher eine zeitnahe Lösung. Am Montag soll jedenfalls die abgebrochene Vorbereitung wieder aufgenommen werden. Von Wacker-Präsident Hannes Rauch kam ein Bekenntnis: „Ich stehe hinter der Bundesliga-Teilnahme. Aber die öffentliche Hand muss sich fragen, was sie möchte.“