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Ausgabe: 19. August 2022

Alex Gruber

Zu viel mit Wacker gespielt

Ein beliebtes (Fußball-)Zitat, das auch schon ManCity-Starcoach Pep Guardiola bediente – „absolut niemand ist größer als der Klub“ – wurde beim FC Wacker Innsbruck in der Vergangenheit nicht nur einmal mit Füßen getreten. Die gestern vorgenommenen Hausdurchsuchungen des Landeskriminalamts Tirol legen leider die Vermutung nahe, dass für den ein oder anderen der persönliche Profit – es gilt die Unschuldsvermutung – über eine ordentliche Geschäftsführung und gemeinsames Handeln gestellt wurde. Äußerst fraglich, ob der Spruch „Hinter mir die Sintflut“ auch für alle Ex-Verantwortlichen hält.

Erinnerungen an vormalige Konkurse Mitte der 90er-Jahre und der Mega-Crash 2002 haben kein bleibendes Mahnmal hinterlassen. Und das große Auftreten mit fünf hauptberuflichen Vorständen in Liga zwei nach dem Einstieg des ersten Investors führt noch heute zu dem Schluss, dass bodenständiges Wachstum die bessere Lösung gewesen wäre. Die Träume von einem hochmodernen Stadionkomplex, einer eigenen E-Sport-Akademie sowie die von Ex-Sportvorstand Hörtnagl ausgerufene Europacup-Vision 2020 verursachen Schmerzen. Zwei Investoren (einer davon offenbar zahlungsunfähig) später kämpfen aufgrund der undurchsichtigen Verbindungen zwischen GmbH und Verein auch die Klubmannschaften samt Nachwuchs um ihren Fortbestand.

Niemand ist größer als der Klub und die Gemeinschaft. Hoffentlich packt Justitia die Richtigen am Krawattl.