Die dritte Runde des Kerschdorfer Tirol-Cups hatte Überraschungen zu bieten: Die SPG Innsbruck West eliminierte die Reichenau, Götzens schaltete Kundl aus. Sechs von zwölf Regionalliga-Clubs purzelten raus.
Innsbruck – Es braucht in der dritten Runde des Tirol-Cups noch keine direkten Duelle, damit Clubs aus der Regionalliga Tirol auf der Strecke bleiben, denn es erwischte neben der Reichenau (1:2 bei Landesligist IBK West) und Kundl (0:2 bei Gebietsligist Götzens) mit Hall (0:2 beim FC Wacker), den WSG Tirol Wattens Amateuren (1:3 in Völs), Kitzbühel (1:4 bei Prutz/Serfaus) sowie Wörgl (1:2 in Mayrhofen) vier weitere gegen Tirol-Ligisten und insgesamt somit gleich sechs.
Wenn Heinz Findler, Obmann der SPG Innsbruck West und ein Urgestein am Sportplatz Hötting West, Tränen in den Augen hat, dann muss etwas Besonderes passiert sein. „Zwickt’s mi, i glab, i tram“ könnte man sagen, denn der Herbstmeister der Landesliga West feierte das 2:1 über die Reichenau. Passenderweise war der Siegtreffer eine Co-Produktion zweier echter „Hötting-Westler“: Nach einer Hereingabe von Dominique Nussbaum köpfelte Sandro Stippler die SPG, die aus den Vereinen ISK und Lohbach/Kranebitten hervorgegangene Spielgemeinschaft, ins Glück.
„Der Held ist die Mannschaft“, sagte Trainer Saldi Pejic, der gemeinsam mit Findler und dem sportlichen Leiter Andi Lanza die Fäden zieht: „Wir drei halten zusammen.“ Wollte man gestern jemanden herausheben, war das neben dem überragenden Keeper Gerald Kirchebner auch Innenverteidiger Namakan Coulibaly: „Wenn der heute kein Kopfweh hat, weiß ich auch nicht. Was der herausgeköpfelt hat, unglaublich“, zog Pejic den Hut. Am Vorabend hatte er seinem Team mit Videos der ÖFB-Cup-Sensation des Wr. Sportclubs (3:1 gegen die Austria) noch eine Motivationsspritze verpasst.
Mit dem SV Götzens warf ein zweiter Herbstmeister (Gebietsliga West) mit Kundl ein Regionalliga-Team aus dem Cup. „Wir haben 15 Minuten darüber nachgedacht, dass sie drei Ligen über uns spielen. Dann waren wir ein verdienter Sieger. Jetzt wünschen wir uns den FC Wacker am Tivoli“, lachte Ex-FCW-Torjäger Thomas Pichlmann am Telefon.
Die angesprochenen Schwarzgrünen eliminierten mit den Haller Löwen den Ex-Club von Coach Akif Güclü, der sich bei den zwei Treffern zum 2:0-Sieg beim Torjubel etwas zurückhaltender zeigte: „Wir waren total überlegen, gegen Hall ist es für mich immer etwas Besonderes.“
Der SV Völs hatte im Finish die Kopie der Hand Gottes – legendärer Maradona-Treffer bei der WM – in Person von Franz Gruber gegen die WSG-Amateure nicht mehr nötig, denn da stand es schon 3:1, die Wattener dürfen im Cup ja auch keinen einzigen Jungprofi einsetzen.
Herbert Ramsbacher, Neo-Coach des SK St. Johann, zog beim denkwürdigen Wiedersehen mit Exclub Imst mit 1:4 den Kürzeren: „Es war sehr freundschaftlich. Zweite Halbzeit hat sich dann ihre Klasse durchgesetzt.“