Thomas Mayr, der sportliche Leiter der Wacker-Damen, hofft auf die Trendwende.
Innsbruck – Nichts würden sich die Wacker-Damen sehnlicher wünschen, als dass endlich Ruhe im Verein einkehrte. Der 3:2-(2:1)-Sieg am vergangenen Sonntag gegen SKV Altenmarkt nährt zumindest die Hoffnung auf einen sportlichen Aufschwung, dennoch überwintern die Schwarz-Grünen mit drei Punkten (Tordifferenz 3:50) als Schlusslicht der Frauen-Bundesliga.
Mit dem sportlichen Leiter Thomas Mayr hat vor wenigen Wochen ein Neuer das Steuer übernommen und will den Frauenfußball in Tirol wieder auf Kurs bringen. „Wir müssen den Mädchen in Tirol eine Perspektive geben, das ist mein Herzensanliegen. Ich habe den Spielerinnen versprochen, dass ich an ihrer Seite stehe“, erklärte Mayr die Beweggründe, warum er sich ehrenamtlich für den Verein engagiert. „Ich bin derzeit auch Trainer und Zeugwart, meine Frau wäscht die Dressen der Spielerinnen!“
Der bisherige Wacker-Trainer Milivoj Vujanovic spielt in den Planungen von Mayr keine Rolle mehr. Derzeit betreut ein Dreigespann die jungen Spielerinnen. Der Sieg gegen Altenmarkt ist laut Mayr nicht hoch genug einzuschätzen, zumal nur zwei Tiroler Spielerinnen Bundesliga-Erfahrung aufweisen konnten. Er beschwört den Zusammenhalt: „Wir stehen mit dem Rücken zur Wand. Es ist sensationell, was in den vergangenen drei Wochen passiert ist. Das hätte uns niemand zugetraut!“ Auch beim 0:8 gegen Serienmeister St. Pölten habe man sich eigentlich gut geschlagen.
Die Zeit bis zum Frühjahrsstart am 19. März gegen die Vienna wolle man nützen, um die körperlichen Voraussetzungen für die Aufholjagd im Frühling zu schaffen. „Unser Ziel ist auf jeden Fall der Klassenerhalt. Wir wollen zeigen, dass wir sportlich wertvoll sind“, sagte Mayr.
Ein weiteres Projekt von Mayr birgt wohl Zündstoff. Der sportliche Leiter macht keinen Hehl daraus, dass er „mit den Schwarz-Grünen nichts am Hut“ hat. Es hätte sich außer Altpräsident Gerhard Stocker kein Wacker-Funktionär nach dem ersten Saisonsieg bei ihm gemeldet. „Unser Ziel ist daher, dass wir sportlich und wirtschaftlich unabhängig vom FC Wacker werden“, skizzierte Mayr seine Vision von einem neuen Frauen-Team und verwies auf gute Gespräche mit dem Tiroler Fußballverband.
Dass Tirol viele gute Spielerinnen zu bieten hat, beweist ein Blick auf den U19-ÖFB-Teamkader: Laura Spinn (USV Neulengbach) trotzte gestern mit dem Nationalteam zum Start in die EM-Qualifikation der Ukraine ein 1:1-Remis ab.