Nachdem der sportliche Leiter der Wacker-Damen, Thomas Mayr, die Unabhängigkeit seiner Sparte forderte und dem Vorstand mangelnde Wertschätzung vorwarf, reagierte Wacker-Präsident Hannes Rauch.
Innsbruck – Mit wenigen Worten hat der sportliche Leiter der Wacker-Damen, Thomas Mayr, beim Tiroler Traditionsverein FC Wacker Innsbruck ein kleines Erdbeben ausgelöst. Die in der Tiroler Tageszeitung (Mittwoch-Ausgabe) getätigten Aussagen Mayrs, wonach der Vereinsvorstand nach dem 3:2-Sieg gegen Altenmarkt, dem ersten in der Bundesliga-Saison, den Wacker-Damen nicht gratuliert hätte, ließ Wacker-Präsident Hannes Rauch gestern nicht so stehen. Es habe der Sportvorstand sowohl über WhatsApp als auch über den Facebook-Kanal seine Wertschätzung gegenüber den siegreichen Damen ausgedrückt. Gegenüber der TT war Hannes Rauch gestern um Zusammenhalt bemüht. Nach der etwas unglücklichen Aussage Mayrs, er sei „kein Schwarz-Grüner“, suchte der Wacker-Präsident das Gespräch mit Mayr. „Mir geht es nicht um persönliche Befindlichkeiten, sondern der Verein muss weiterkommen.“
Mayrs Vorstoß, dass die Damen-Sparte in der Zukunft vom FC Wacker losgeeist werden solle, konnte Rauch freilich nichts abgewinnen und holte zum Konter aus: „Frauenfußball muss und soll beim FC Wacker eine Zukunft haben. Vom Vorstand gibt es ein klares Bekenntnis.“ Die Damen-Sparte sei in den Statuten verankert und das sei sinnvoll. Die Frauen sollten eigenständig im Verein agieren können, aber: „Die Bundesliga-Mannschaft bleibt unter einem schwarz-grünen Dach. Das zählt für mich und das will ich nicht ändern.“
Das Ziel in der Winterpause müsse sein, die Wacker-Damen in eine sichere Zukunft zu führen. „Wir haben zum Herbstabschluss einen 3:2-Sieg gegen Altenmarkt gefeiert. Das ist erfreulich. Jetzt müssen wir uns zusammensetzen und planen“, meinte Rauch. Nachdem Mayr derzeit als sportlicher Leiter und Interimstrainer fungiert, sei man bis zum Frühjahrsauftakt im März auf der Suche nach einem neuen Mann auf der Trainerbank als Nachfolger von Milivoj Vujanovic. „Die Winterpause ist lange genug, wir werden etwas Ordentliches auf die Beine stellen“, so Rauch abschließend.
Thomas Mayr betonte gestern auf TT-Nachfrage, dass er zu seinen Aussagen stehe. Ihm gehe es um die bestmögliche Entwicklung des Frauenfußballs in Tirol. „Ja, wir spielen in dieser Saison unter dem Dach des FC Wacker und eine Änderung während der laufenden Meisterschaft wäre gar nicht möglich.“ Er habe vor wenigen Wochen ohne „schwarz-grünen Hintergrund und wertfrei“ seine Funktion übernommen.
Für die Zukunft des Frauen-Fußballs in der Bundesliga sei es wichtig, die Sektion „sportlich und wirtschaftlich so eigenständig wie möglich“ zu führen. Bestes Beispiel dafür in der Bundesliga sei der erfolgreiche Frauen-Serienmeister St. Pölten.