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Ausgabe: 19. Januar 2023

Florian Madl

Noch sind zur Wacker-Pleite Fragen offen

Die Zukunft des FC Wacker wird von der Vergangenheit überschattet. In den kommenden Wochen sollen die Würfel fallen.


Innsbruck – Ende Juli war bekannt geworden, dass die FC Wacker Innsbruck GmbH mit offenen Verbindlichkeiten von 3,5 bis 4 Millionen Euro rechnen muss. 120 Gläubiger hatten Forderungen in Höhe von rund 16,5 Millionen Euro angemeldet, der erfahrene Insolvenzverwalter Herbert Matzunski (u. a. FC Tirol) erkannte davon rund 2,5 Millionen Euro an. Und nur wenige Wochen später fanden Durchsuchungen in den Räumlichkeiten des Vereins und bei früheren Verantwortlichen statt. Es ging um die finanziellen Verflechtungen der GmbH und des Vereins FC Wacker Innsbruck.

„Wir sind auf Kurs, alles läuft nach Plan“, meldete sich gestern der neue Wacker-Präsident Hannes Rauch zu Wort. Der 51-Jährige hat ein schweres Amt übernommen: „Ich räume das auf, was andere verursacht haben.“ Der Fortbestand des Vereins, zu dessen 600.000-Euro-Budget auch Ex-Investor Michail Ponomarev einige tausend Euro monatlich beiträgt, sei nach Meinung des Ex-Politikers gesichert, auch die offenen Fördergelder seien zur Gänze geflossen.

Aus Sicht der ehemaligen Bundesliga-Spieler scheint das Kapitel Insolvenz abgeschlossen. Aus dem Ausgleichsfonds wurden die ausständigen Gehälter bezahlt, alle fanden mittlerweile einen Verein. Erst vergangene Woche heuerte Alexander Eckmayr bei Hertha Wels, Aufstiegs-Aspirant der Regionalliga Mitte, an.

Einzig der Faktor Gesundheitsleistung (u. a. Operationen) steht noch zur Diskussion. Dazu zählt etwa eine in der Privatklinik Hochrum durchgeführte Kreuzband-Operation (November 2021), die nach Aussagen des betroffenen Fabio Viteritti vom damaligen Sport-Geschäftsführer Alfred Hörtnagl genehmigt worden sei. Die fälligen 24.000 Euro soll der Deutsche selbst berappen und auf dem Regressweg einfordern.

Ein weiterer Knackpunkt: die Forderungen der Geschäftsstellen-Mitarbeiter, die seit Juli 2022 auf ihre ausständigen Gehälter warten. Aufgrund der Verflechtungen könnten die Zahlungen auch auf den Verein zurückfallen, der in der Tiroler Liga auf dem Weg der Konsolidierung ist und wieder nach oben strebt. Eine weitere Frage: ob einer der Ex-Investoren noch seine Schatulle öffnen muss (Frist bis Ende Jänner).

Wacker-Exodus

Markus Wallner, Alexander Joppich (beide Horn), Florian Jamnig (Imst), Alexander Gründler (Fügen), Paolino Bertaccini, Clemens Hubmann (beide FAC), Fabio Viteritti (FC Black Stars Basel/3. Schweizer Liga), Stefan Meusburger (FC Obdach/Stmk.), Atsushi Zaizen (GAK), Felix Mandl (FC Dornbirn), Ronivaldo (BW Linz), Noah Lederer (Lafnitz), Raphael Gallé, Julian Buchta (beide Admira), Florian Kopp (Austria Wien), Seo Jong-min (Dynamo Dresden), Rio Nitta (St. Pölten), Stefan Hager (Kufstein), Robert Martic (LASK Amateure), Dennis Grote (Preußen Münster), Marco Holz (Türkgücü München), João Luiz (Amstetten), Marco Knaller (Austria Klagenfurt), Lukas Hupfauf (FSV Frankfurt), Alexander Eckmayr (Hertha Wels).