Mit dem ehemaligen Wacker-Goalie Friedl Koncilia feiert einer der besten Tormänner der ÖFB-Geschichte heute seinen 75. Geburtstag.
Innsbruck – Wenn Friedl Koncilia heute im engen Familienkreis seinen 75er feiert, liegt seine erfolgreiche Zeit in Tirol schon 50 Jahre zurück. Damals in den „goldenen 70er-Jahren“ war Innsbruck die Fußballhauptstadt Österreichs und die SPG Swarovski Wattens-Wacker Innsbruck von 1971 bis 1977 die unumschränkte Nummer eins. Mit Friedl Koncilia stand ein Goalie im Wacker-Kasten, der nichts mehr hasste als Verlieren, den Strafraum beherrschte und weder sich noch Gegner schonte. Dabei hatte es der Kärntner zu Beginn seiner Wacker-Zeit nicht leicht, denn nach der Fusionierung von Wattens und Wacker standen mit dem Salzburger Herbert Rettensteiner und eben Koncilia die beiden aktuellen ÖFB-Teamtorhüter im Kader der Tiroler.
Das Duell war nach einer Saison beendet, weil Rettensteiner zu VOEST Linz wechselte. Insgesamt vier Meistertitel feierte Koncilia im Tivolistadion und stand bei unzähligen Europacupschlachten wie zum Beispiel gegen Mönchengladbach oder Celtic Glasgow verlässlich seinen Mann. Den bitteren Abstieg 1978 erlebte er auch noch mit, ehe er sich nach Anderlecht verabschiedete, um dann noch fünf Jahre bei der Wiener Austria anzuhängen. 525 Einsätze im österreichischen Fußball-Oberhaus stehen in seiner eindrucksvollen Statistik.
Als Höhepunkt seiner aktiven Laufbahn stuft der zweimalige WM-Teilnehmer (1978, 1982) jedoch den 2:1-Sieg einer Weltauswahl gegen den damaligen Weltmeister Argentinien im Juni 1979 in Buenos Aires ein. Der 84-fache ÖFB-Teamspieler stand in der zweiten Halbzeit im Tor, Mitspieler waren Zico, Paolo Rossi, Michel Platini oder sein österreichischer Landsmann Bruno Pezzey. Bei den Argentiniern spielte ein gewisser Diego Maradona.
Alles Schnee von gestern – heute lässt sich der Jubilar im Kreise seiner Liebsten in Bad Ischl feiern. Für den gebürtigen Klagenfurter ist die „Kaiserstadt“ im Salzkammergut schon seit gut 20 Jahren die Heimat. Mit seiner zweiten Frau Jasmin betreibt er das Hotel Oase. Ein rauschendes Fest soll es nicht werden, denn der Jubilar muss sich schonen. Im Dezember wurde ihm der linke Unterschenkel amputiert. Koncilia lässt sich davon freilich nicht beirren. „Ich habe auf der Driving Range schon wieder Schläge gemacht“, berichtet Koncilia, der nun mit einer Prothese unterwegs ist. Golfen ist und bleibt sein großes Hobby, das er mit seinem 14-jährigen Sohn Esteban teilt.
Die besten Wünsche zum „75er“ aus Tirol, Gesundheit und noch viele Abschläge mit Golfschläger und im Rückspiegel die Erinnerungen an die schöne Zeit im alten Tivoli genießen.
Steckbrief
Friedl Koncilia: Geboren am 25. Februar 1948 in Klagenfurt. Position: Tormann.
Stationen als Spieler: Austria Klagenfurt: 1965 bis 1969; WSG Wattens: 1969 bis 1971: SSW Innsbruck: 1971 bis 1979; RSC Anderlecht: 1979; Austria Wien: 1980 bis 1985.
ÖFB-Team: 84 Einsätze von 1970 bis 1985.
Trainerstationen: 1990 bis 1991: ÖFB-U21-Team; 1997 bis 1998: Gamba Osaka; Austria Wien: 1998 bis 2000; SV Bad Ischl: 2002 bis 2007.