Am Tag nach der Ankündigung des Einstiegs des Los Angeles Football Club gewann der FC Wacker 5:3 beim SC Münster.
Innsbruck – Das erste Beschnuppern ist vollbracht: Los-Angeles-FC-Vizepräsident Benny Tran stellte sich gestern den Mitgliedern beim Vereinsabend des FC Wacker vor – und wurde laut Präsident Hannes Rauch am Ende auch mit Applaus bedacht: „Auch wenn es vereinzelt kritische Stimmen gab, war die Stimmung beim Vereinsabend sehr positiv.“ Dass sich unter die große Hoffnung auch eine gehörige Portion Zweifel mischte, liegt angesichts der bewegten Vergangenheit mit diversen Investoren (Siems, Kienle, Ponomarew) in der Natur der Sache.
Besonders die Frage, warum der US-Champion sich ausgerechnet bei einem aktuellen Viertligisten, der bald ein Fünftligist sein könnte, engagiert, bewegte viele. Die Antwort darauf könnte auch beim deutschen Rekordmeister zu finden sein, denn mit dem FC Bayern München verbindet den Los Angeles Football Club eine Kooperation im Jugendbereich. Und der Weg von München nach Innsbruck ist bekanntlich nicht besonders weit.
Zuvor sollen sich die Verantwortlichen aus dem US-amerikanischen Sonnenstaat dem Vernehmen nach auch für Austria Klagenfurt interessiert haben, dann aber von einem Einstieg in Kärnten Abstand genommen haben.
Dass beim Vereinsabend auch Harald Gärtner, ehemals Geschäftsführer in Klagenfurt und Ingolstadt, zu Gast im Tivoli war, ist laut Rauch nicht einem Engagement in Innsbruck, sondern dessen Freundschaft mit Los-Angeles-Vizepräsident Benny Tran geschuldet.
Gestern erlebte Tran dann gleich Dorffußball aus nächster Nähe, denn der FC Wacker gastierte mit dem neuen Trainer-Duo Sebastian Siller und Fabian Lantschner in Münster. Und dort wurde der US-Amerikaner ein echtes Unterhaus-Spektakel geboten: Die Innsbrucker lagen bereits mit 1:3 zurück, um das Spiel am Ende vor allem durch fünf (!) Tore von Alexander Schaber in einen 5:3-Sieg umzuwandeln.
„Man hat die Verunsicherung der Mannschaft gespürt, aber die Moral war dann überragend und die Jungs haben sich den Sieg verdient“, analysierte Siller, dessen Abgang aus Fügen – er war am Ostermontag noch Teil jener Zillertaler Elf, die im Cup 3:2 gegen die Innsbrucker gewann – von seinem ehemaligen Arbeitgeber in den sozialen Netzwerken durchaus süffisant kommentiert worden ist: „Wir sind ob der Kurzfristigkeit und der Vorgangsweise von Sebastian und dem FC Wacker Innsbruck überrascht“, ließ der Regionalliga-Club wissen.