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[wacker 4ever]

Ja, aber wenn das weiterdenkst: Du hast es zB in einer Intensivstation knapp in einem "normalen" Jahr. Wen behandelst dann? Die ältere Frau mit (unverschuldetem) Herzinfarkt oder den Autofahrer, der besoffen gegen einen Baum fährt oder den, der beim Klettern abstürzt? Also sorry, dieses Thema darf man nicht mal anfassen. Wie gesagt find ich schockierend von jemandem, der eben schon Worte wie "menschenverachtend" ausgepackt hat. Kann natürlich sein, dass ich aufgrund meines beruflichen Hintergrundes bei diesem Thema so sensibel bin, aber das ist für mich ein absolutes No-Go, jemanden im Notfall eine Hilfe zu verweigern.

[slad]

Wie gesagt, es geht nicht darum, dass man einem die Hilfe verweigert, sondern wen man sie verweigert. Wie das in deinem Beispiel die behandelnden Ärzte entscheiden würden, wenn sie nur ein Bett frei hätten, wäre sicher eine spannende Frage. Wie wäre denn deine Wahl?

[wacker 4ever]

Es wär für mich KEINE Wahl. Im Notfall alles mobilisieren was geht. Gangbetten, die berühmten Abstellkammern, so eh nur leere Betten lagern, umrüsten oder im Extremfall vorzeitig das Bundesheer ein Zelt über den ganzen Parkplatz aufstellen lassen. Es darf NIEMALS soweit kommen, dass in einem Land wie Österreich eine (lebens)notwendige Behandlung verweigert wird. Egal, was er oder sie vorher gemacht hat oder ob selber Schuld oder nicht.

[slad]

Beatmungsgeräte kannst halt nicht unbegrenzt mobilisieren. Irgendwann ist Schluss.
Dass man es so lange wie möglich versuchen wird, und das Personal de facto dazu zwingt, rund um die Uhr da zu sein, damit dann alle wieder brav klatschen können, wird leider eh so sein. Wir reden uns leicht, uns triffts ja nicht.
Aber bei bestimmten Ressourcen ist irgendwann Schluss.

Und für mich beginnt die Triage schon in dem Moment, in dem man geplante Operationen verschiebt, um die Kapazitäten frei zu halten. Wie viele werden früher sterben, weil sie nicht rechtzeitig behandelt werden konnten?

[slad]

Und dir ist klar, dass eine Behandlung auf dem Gang oft ein Todesurteil für jemanden ist, der ein Intensivbett braucht? Also ist auch das eine Triage.

[wacker 4ever]

In Bezug auf das Personal sind wir uns einig. Dann hoff ich mal, dass man durch dieses 2,5 G in diesen Jobs nicht noch mehr Leute verliert...

Selbstverständlich war ein "Umschichten" gemeint. Sprich, leichtere Fälle in andere Zimmer und damit Platz machen. Wie gesagt, ich hab vielleicht einfach einen anderen Hintergrund wie Du und sag daher, dass es niemals soweit kommen darf, Menschen eine notwendige Behandlung zu verweigern. Du bist halt eher dafür, sie im Zweifel sich selber zu überlassen. Gut, ist Deine Meinung, ich find´s wie gesagt schockierend.

[slad]

Das ist der Punkt, an dem wir nicht zusammenkommen. Ich glaube, du stellst dir das zu einfach vor. Es wird zu wenig leichte und zu viele schwere Fälle geben, weil Coronapatienten nicht einfach operiert und überwacht werden, sondern wochenlang ein Intensivbett belegen, ständig beatmet, überwacht und gewendet werden müssen.

[wacker 4ever]

Ich bin keinesfalls ein Experte, korrekt. Aber ich erlaube mir schon zu sagen, dass ich ein bisschen Einblick in den Ablauf in gewissen Einrichtungen habe. Aber ja, wir werden keine gemeinsame Linie finden. Ist halt so.

[cesc]

In Bezug auf das Personal sind wir uns einig. Dann hoff ich mal, dass man durch dieses 2,5 G in diesen Jobs nicht noch mehr Leute verliert...

Da das in jedem Job kommt ist das eigentlich egal

[wacker 4ever]

Nein, laut heutiger Bekanntgabe der Regierung, gilt in allen anderen Jobs 3 G, lediglich im Gesundheits- und Sozialbereich 2,5 G. Von daher ist das schon ein großer Unterschied.

Mir könnte ja alles egal sein. Ich gehör ja mittlerweile zur "elitären 1-G-Gruppe", darf auch zukünftig in jedes Stadion und mich würden auch die Forderungen von Herrn slad nie betreffen. Aber es widerspricht einfach meiner ganz persönlichen Lebenseinstellung, jemandem eine notwendige Hilfe zu verweigern.