„Man hat gesehen, wer trotzdem hinter der Mannschaft steht“
Mit seinem Treffer zum 1:0 gegen Rapid, ließ er die Fans vom ersten Sieg seit dem Wiederaufstieg gegen den Rekordmeister aus Hütteldorf träumen. Dass es am Ende doch nichts mit dem erhofften Sieg wurde, ist eine andere Geschichte. Im Gespräch mit der Online Redaktion spricht Dennis Mimm über vergangenes, aktuelles und auch über die Zukunft.
Online Redaktion: Du bist einer der wenigen Spieler im Kader, die den Durchmarsch von der Regionalliga bis in die Bundesliga mitgemacht haben. Was hat sich seit 2002 geändert?
Dennis Mimm: Die ganze Aufstiegseuphorie aus den Anfangsjahren ist vorbei. Irgendwie hat sich ein gewisser Bundesligaalltag eingeschlichen in der auch eine gewisse Gefahr steckt. Man muss sich immer wieder neue Ziele setzen und versuchen diese zu erreichen. Außerdem haben viele Stützen wie Zelic, Koejoe, Mair oder Eder die Mannschaft aus finanziellen Gründen verlassen und wurden durch neue Spieler ersetzt.
Online Redaktion: Gibt es noch Kontakt zu alten Kollegen wie Hannes Eder oder Hannes Aigner?
Dennis Mimm: Eher weniger. Ich hatte damals z.B. mit Hannes Eder auch schon eher weniger Kontakt. Aber wenn man sich als Gegner am Platz wieder trifft redet man natürlich miteinander.
Online Redaktion: Inwieweit hat sich der Mensch Dennis Mimm in dieser Zeit seit 2002 verändert?
Dennis Mimm: Ich habe mich wenig verändert. Ich stecke mir Ziele und versuche diese zu erreichen.
Online Redaktion: Deine fußballerischen Wurzeln sind beim Innsbrucker AC zu finden. Auch dein älterer Bruder Harald spielte damals beim IAC. Inwieweit war er Vorbild oder gar Konkurrent?
Dennis Mimm(schmunzelt): Weder noch, er ist ganz einfach mein Bruder. Wir haben viel gemeinsam unternommen, auch gemeinsam Fußball gespielt. Doch als Konkurrenten habe ich ihn nie gesehen. Ich habe die Zeit am Fußballplatz mit ihm genossen und außerdem war recht schnell klar, dass seine Zukunft keine als Fußballer sein wird.
Online Redaktion: Bist du ein Familienmensch?
Dennis Mimm: Auf alle Fälle! Die Familie nimmt einen hohen Stellenwert bei mir ein. Ich verstehe mich mit meinen Eltern sehr gut, wir haben ein gutes Verhältnis. Sie unterstützen mich wo es nur geht und ich bin sehr dankbar dafür. Ich habe ihnen sehr viel zu verdanken.
Online Redaktion: So gesehen ist kein Wunder, dass du auch aktiv am Leben der Wackerfamilie teilnimmst. Sprich, du nimmst regelmäßig an Fantreffen teil. Wie wichtig ist für dich der Kontakt mit den Fans?
Dennis Mimm: Sehr wichtig natürlich. Ich bin selber als kleiner Junge auf der Nord gestanden, hab mit gefiebert und habe sehr viel miterlebt. Ich weiß noch wie nervös ich war, als ich von den damaligen Stars ein Autogramm haben wollte. Es ist für mich nur all zu verständlich alles mögliche für den Verein zu machen.Daher ist für mich selbstverständlich den Kontakt mit den Fans zu suchen.
Online Redaktion: Die Fans waren nicht immer von den Leistungen im Herbst begeistert. Wie sehr kannst du gewisse Reaktionen seitens der Fans nachvollziehen?
Dennis Mimm: Natürlich kann ich das nachvollziehen, die Pfiffe taten trotzdem weh. Wobei man manchmal auch, wenn man die Spiele nüchtern betrachtet, gesehen hat, dass die Leistung gepasst hat. Wir hatten oft viel Pech vor allem am Anfang der Saison. Das Wichtige war aber, dass man gesehen hat, wer trotz der Negativserie hinter uns steht und wer nicht. Das war aus meiner Sicht eine gute Erfahrung.
Online Redaktion: Die Zeit der „jungen Wilden“ der Aufstiegssaison ist vorbei. Du bist selber seit dieser Saison in den „Klub der Hunderte“ (Anm. d. Red.: Dennis feierte gegen Mattersburg sein 100. Bundesligaspiel). Machst du dir in so mancher ruhigen Stunde Gedanken, was du nach deiner Karriere machst? Vielleicht modeln für die Modeboutique deiner Mutter?
Dennis Mimm(lacht): Zum modeln fehlen mir die Haare. Nein, Spaß bei Seite, ich bin jetzt 24 Jahre alt und möchte schon noch einige Jahre in der Bundesliga spielen. Natürlich wäre es ein Ziel auch nach der aktiven Karriere dem Fußball in irgendeiner Form verbunden zu bleiben, aber das wird man dann sehen wenn es soweit ist.
Online Redaktion: Wo steht der FC Wacker Innsbruck am Ende der Saison?
Dennis Mimm: Sportlich werden wir auf einem Nichtabstiegsplatz stehen und wirtschaftlich hoffentlich gesund sein. Vielleicht können wir dann die Mannschaft qualitativ verstärken, dass wir uns in der nächsten Saison andere Ziele setzen können.
Wir danken für das Gespräch!