„Wir sind noch lange nicht am Zenit“
Elf Spiele sind in der Ersten Liga absolviert, oder 990 Minuten oder 59400 Sekunden – wie man will. Unser Wacker Innsbruck strahlt, für viele Experten, doch ein wenig überraschend von der Tabellenspitze. Vereine wie FC Magna oder FC Trenkwalder wurden vor der Saison 2008/09 als klare Favoriten gehandelt. Millionen haben Richard Trenkwalder in Schwadorf und Frank Stronach in Wiener Neustadt investiert, um den Sprung in die höchste österreichische Spielklasse zu schaffen. Doch in bester Gallier Manier wehrt sich ein „kleiner“ Traditionsverein gegen die Millionenspielzeuge schwerreicher Mäzene.
„Wir sind zu Recht Tabellenerster“
„Wir haben 24 Punkte von 33 möglichen Punkten geholt und wir stehen zu Recht auf Tabellenplatz eins in der Ersten Liga“, analysiert Innsbruck Trainer Walter Kogler das erste Meisterschaftdrittel kurz, bündig, präzise und ergänzt: „Die Mannschaft hat sich in den ersten elf Runden nie aufgegeben, hat immer versucht alles zu geben und das hat mir imponiert.“ Natürlich weiß der gebürtige Kärntner, dass es noch die eine oder andere Baustelle beim Tabellenführer gibt, leugnet dies nicht, im Gegenteil, er spricht sie auch öffentlich an.
Defizite im Kreativbereich – Offensive sensationell
„Es gibt immer Luft nach oben, auch im spielerischen Bereich, daran werden wir arbeiten. Wir dürfen aber nicht auf unsere Stärken vergessen“, weiß Kogler. Um welche Stärken es sich dabei handelt, weiß jeder, der einen Blick auf die Tabelle wirft. 24 Tore, davon 18 Stürmertore, davon träumen viele Mannschaften. Jeder aus dem magischen Quartett Perstaller, Koejoe, Fabiano oder Unterrainer ist in jedem Spiel für ein Tor gut und das macht die Mannschaft unberechenbar. Vor allem Fabiano und Unterrainer treffen aus allen Lagen. Fabiano trifft per Kopf (auswärts bei der Admira), erzielt Treffer der Marke „absolut sehenswert“ wie zuletzt gegen Aufsteiger Vöcklabruck oder steht einfach nur goldrichtig wie in St. Pölten. Auch Markus Unterrainer ist es egal ob er aus zehn Zentimetern, wie Unterrainer gegen Grödig, trifft oder per Freistoß aus 20m wie bei Austria Lustenau.
„Sind noch lange nicht am Zenit“
Vor allem der gebürtige Ebbser zählt wohl zu den Aufsteigern der bisherigen Saison. Als Torschützenkönig der Westliga aus Kufstein gekommen, bewies der 28-Jährige von Beginn der Saison an, dass er auch in der zweithöchsten Liga zu den torgefährlichsten Stürmern zählt. Darüber hinaus entwickelte sich Unterrainer zu einem der Leistungsträger der Mannschaft und scheut sich auch nicht laut zu werden am Platz. Unterrainer: „Es gibt Phasen im Spiel, in denen nicht viel passiert, wo Spiele drohen einzuschlafen und da muss man auch mal laut werden, um Präsenz zu zeigen. Dem Gegner zu zeigen, wir sind noch da. Wir sind zwar noch nicht so weit ein Spiel 90 Minuten zu kontrollieren. Aber wir arbeiten hart an unserer Performance. Wir werden die Entwicklung, die wir seit dem Sommer genommen haben, fortsetzen. Wir sind noch lange nicht am Zenit angekommen.“
Und genau diese positive Entwicklung soll am Samstag der FC Magna zu spüren bekommen. Nicht nur sportlich, sondern auch von den Rängen, muss das zweite Drittel kräftig eingeläutet werden.