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„Und so erwischte mich der Virus Wacker Innsbruck“

Gerhard Siegl im Gespräch mit der Online Redaktion

Gerhard Siegl ist 46 Jahre jung, in Stockerau zu Hause und bekennender Wacker Innsbruck Fan seit den 70iger Jahren. Er erlebte die ersten großen Erfolge, als der FC Wacker Innsbruck Fußballösterreich das Fürchten lehrte, aber er blieb dem Verein treu, als er während der kurzen Swarovski Ära im Tiroler Fußballunterhaus ums Überleben kämpfte. Im Laufe der Jahre ging die Leidenschaft soweit, dass der Niederösterreicher gemeinsam mit Markus Dayer ein ausführliches Archiv über die Geschichte und die Akteure des FC Wacker Innsbruck anlegte. Die Online Redaktion traf Gerhard und sprach mit ihm über seine Erlebnisse rund den Traditionsverein.


Online Redaktion:
Hallo Gerhard, zunächst einmal Danke, dass du dir die Zeit für uns genommen hast.

Gerhard Siegl: Kein Problem, gerne.

Online Redaktion: Gerhard, wie kommt ein Fußballfan aus Niederösterreich zum Wacker Innsbruck?

Gerhard Siegl: Da waren zwei Freunde schuld. Anfang der Siebziger Jahre war einer meiner Freunde Rapidler, der andere Austrianer und da ich mich auf keine der beiden Seiten stellen wollte, gab es für mich nur eine logische Konsequenz Wacker Innsbruck. Dazu kam, dass ich einen Onkel in Innsbruck hatte und ich konnte Familienbesuche mit Besuchen von Spielen des FC Wacker Innsbruck verbinden. Und so erwischte mich der „Virus“ Wacker Innsbruck.

Online Redaktion:
Mit wem hast du diese Faszination geteilt, wenn deine Freunde Fans anderer Vereine waren?

Gerhard Siegl: Ich war damals bei den SSW Freunden, die von Oberösterreichern geführt worden sind und mit denen wir zahlreiche Spiele des FC Wacker besucht haben. Aber auf Grund des hohen Zulaufs bei den SSW Freunden, ging diese familiäre Art nach und nach verloren. Irgendwann bin ich dann mit Leuten gemeinsam gefahren, die ich fast überhaupt nicht mehr kannte. Früher waren wir eine Gruppe lauter Freunde. Und dann kam der Umbruch – der FC Swarovski Tirol sollte Wacker in der Bundesliga ersetzen. Wir wurden von Herrn Langes ins Cafe Weis nach Wattens eingeladen, um die Pläne von Swarovski zu diskutieren.

Online Redaktion: Mit welchem Resultat?

Gerhard Siegl: Niemanden hat es gefallen, dass aus schwarz-grün, plötzlich überall blau-weiß werden sollte. Ich war bildlich gesprochen sterbenskrank, als ich das Cafe verlassen habe. Einige Zeit später, entdeckte ich in der Tageszeitung, die ich damals abonniert hatte, Auslosung 1. Klasse, FC Wacker Innsbruck. Da war klar, dass der FC Wacker Innsbruck meine ganze Unterstützung bekommen wird.

Online Redaktion: Wie hast du dich damals am Laufenden gehalten?

Gerhard Siegl: Das war schwierig. Internet gab es noch keines. In erster Linie durch Zeitungen, aber auch durch einen guten Freund. Außerdem kontaktierte ich Hans Eigenstiller, von dem ich zahlreiche Informationen bekam, Informationen wie Zu- und Abgänge und auch Fritz Schwab durfte ich in Rahmen meiner Recherchen kennen lernen.

Online Redaktion: Apropos Schwab. Nach dem Swarovski Ausstieg übernahm der FC Wacker angeführt von eben jenem Fritz Schwab wieder die Geschicke der Bundesligamannschaft FC Wacker Innsbruck. Eine schwierige Situation?

Gerhard Siegl: Ich persönlich war dagegen, aber du bist nur ein Fisch im Karpfenteich, sprich, du kannst nichts dagegen machen. Es ist vergleichbar mit heute. Die Köpfe, die entscheiden, lassen sich nur schwer beeinflussen. Kaum hab ich mich an diesen Umstand gewöhnt, hießen wir FC Capillaris Innsbruck. Und als 1999 der FC Wacker endgültig ausgelöscht wurde, hab ich mir eingeredet, dass der FC Tirol mein Verein sei. Ich bin zwar nicht zu Spielen nach Innsbruck gefahren, aber die Ergebnisse hat man ein wenig verfolgt. In dieser Zeit habe ich dann Markus Dayer kennengelernt. Ich war auf der Suche nach Daten aus der Vergangenheit des FC Wacker Innsbruck und bin dabei auf ihn gestoßen und dann ging es richtig los.

Was Gerhard Siegl über die Geschichte des FC Wacker Innsbruck zu erzählen weiß, und was er mit ihm verbindet, erfahrt ihr im zweiten Teil, morgen Freitag.

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Autor: admin

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