„Highlights gab es viele“
Seit 17 Jahren sorgen die Verrückten Köpfe am Innsbrucker Tivoli und in ganz Österreich für tolle Stimmung und unterstützen den FC Wacker Innsbruck bedingungslos. An diesem Wochenende feiern die „teste matte“ ihr 17-jähriges Bestehen. In der Radiosendung „Stimme der Kurve“ erzählte Maggo, einer der Gründungsmitglieder über die damalige Zeit und gab ein paar „Schmankerln“ zum Besten.
Online Redaktion: Maggo, vor 17 Jahren wurden die Verrückten Köpfe gegründet. Wie kam es dazu?
Maggo: Die Gründung der Verrückten Köpfe das war so eine Sache. Es gab damals eine Art Umbruch in der Innsbrucker Fanszene. Es gab zur damaligen Zeit eine Fangruppe, die Tyrolean Dynamites, die sich aus meiner Sicht an der deutschen Fanszene orientierten. Sprich, alles was mit Kutten zu tun hatte oder man zog sich zig Schals an. Es war eine tolle Gruppierung, aber nachdem ein paar Jungs Anfang der Neunziger sich Spiele in Italien anschauten und erlebten am eigenen Körper, was es bedeutet Tifo zu machen, entstand die Idee eine eigene Gruppe zu gründen.
Online Redaktion: Was heißt Tifo?
Maggo: Tifo bedeutet seine Mannschaft wirklich mit Leib und Seele zu unterstützen, im Stadion alles zu geben. Und diese Eindrücke waren wohl der Anfang der Verrückten Köpfe.
Online Redaktion: Wenn man sich Namen anderer Fangruppen anschaut, die sich in den Neunzigern gegründet haben, so dominiert der Begriff Ultrá. Ihr habt euch aber Verrückte Köpfe genannt. Wie seid ihr auf den Namen gekommen?
Maggo: Das war eine schwierige Geschichte. Wir wollten was Einzigartiges haben. Wir haben uns angeschaut, wer sozusagen die positiv Verrücktesten sind und da sind wir auf Napoli gekommen. Und da sind wir auf ein Transparent gestoßen auf dem „teste matte“ stand, italienisch für Verrückte Köpfe. Und so sind wir das geworden, was wir heute sind.
Online Redaktion: Wie war das Resonanz auf der Nord als ihr als neuer Fanklub dort für Stimmung gesorgt habt?
Maggo: Die war ein wenig Zwiespältig. Auf der einen Seite war eine gewisse Faszination zu spüren, wie ein paar Jungs für Stimmung sorgten, Transparente bastelten usw. Aber es gab auch ein paar kritische Stimmen. Wir sind also auch auf Widerstand gestoßen, es war irgendwie ein Auf und Ab.
Online Redaktion: Wie haben die Medien reagiert?
Maggo: Bei toller Stimmung wurde von südländischem Flair am Tivoli oder die Fans tragen die Mannschaft zum Sieg geschrieben. Auf der anderen Seite kaum ist irgendwas passiert war es die „böse“ Nord. Der Name „Verrückte Köpfe“ passte dann perfekt ins Bild.
Online Redaktion: In den 17 Jahren hat sich einiges getan. Was war aus deiner Sicht das prägnanteste?
Maggo: Das tollste war mit Sicherheit, dass es den Spirit, die Grundidee der Verrückten Köpfe immer noch gibt. Es gab immer wieder motivierte Leute, die die Verrückten Köpfe nicht sterben ließen.
Online Redaktion: Was waren die Highlights aus deiner Sicht?
Maggo: Highlights gab es viele. Aber vor allem Florenz auswärts war ein tolles Erlebnis. Ich hab immer noch das Zugticket für 70 Leute Florenz hin und retour. Es war insofern unvergesslich, weil du um 23 Uhr am Abend am Innsbrucker Bahnhof stehst und nicht weißt, wie viele Fans kommen werden und plötzlich strömen hunderte Fans zu uns um mit uns nach Florenz zu fahren. Der Support in Florenz war auch genial. Ansonsten muss man auch noch die diversen gewaltigen Choreos erwähnen. Allen voran die „Legalize“ Choreo.
Online Redaktion: Wie beurteilst die aktuelle Situation?
Maggo: Ich sehe das sehr positiv, sieht man, dass die „Jungen“ immer noch das Gedankengut der Ursprungsidee der VK weiterleben und das trotz veränderter Rahmenbedingungen im modernen Fußball. Die neue Generation macht seine Sache aus meiner Sicht sehr gut.
Das Gespräch wurde im Rahmen der Sendung „Stimme der Kurve“ aufgezeichnet. Wir bedanken uns für die Bereitstellung und wünschen den Verrückten Köpfen alles Gute zum Geburtstag. In der Gallerie findet ihr noch eine kleine Auswahl mit den schönsten Bildern der Verrückten Köpfe der letzten Jahre.