„Hätte nicht gedacht, dass ich auf die Tribüne muss“
Es war die 62. Minute, als Schiedsrichter Schmid Wacker Innsbruck Trainer Walter Kogler auf die Tribüne verwies. Nicht zum ersten Mal für Trainer Walter Kogler. Wie er die Situation und wie er die sportliche Leistung seiner Mannschaft gesehen hat, verriet Kogler nach dem Spiel…
Online Redaktion: Walter, was war in der 62. Minute los, als dich Schiedsrichter Schmid auf die Tribüne verwies?
Kogler: Ich hab selber nachher fragen müssen, was ich getan habe. Als Herr Schmid zur Bank kam, hätte ich nicht gedacht, dass ich auf die Tribüne muss. Ursprünglich dachte ich, dass es heute Florian Klausner (Co-Trainer, Anm.) treffen wird.
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Was hat der Schiedsrichter nach dem Spiel gesagt?
Ich habe nach dem Spiel den Assistenten gefragt, was er gesehen hat. Er hat nur gemeint: „Ja, wast eh.“
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Du bist zum bereits dritten Mal in der laufenden Saison auf die Tribüne geschickt worden. Hast du Angst, dass du langsam ein „Bad Boy Image“ verpasst bekommst?
Es ist ärgerlich, weil man so ein Image bekommt, dass so eigentlich nicht stimmt. Nur wenn es zu oft vorkommt, dann glaubt man es einem nicht mehr. Ich hoffe, dass man auf Premiere sehen kann, dass ich wirklich nichts getan habe.
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Es wird aber eine Strafe geben?
Ja, davon ist auszugehen.
Kommen wir zum Erfreulichen des Tages. Sportlich hat die Mannschaft heute überzeugt, vor allem in Halbzeit eins. Welche Note würdest du deinem Team geben?
Sehr gut, ein Kompliment an die Mannschaft. Es ist nicht sehr einfach nach der langen Winterpause und der nichtstattfindenden ersten Runde derart gut ins Spiel zu finden. Die Mannschaft hat wirklich alles umgesetzt, was wir uns vorgenommen haben – Pauschallob. Nicht nur nach vorne, auch in der Defensive. Wir sind immer sicher gestanden und wenn man sicher steht, dann kann man sich nach vorne mehr leisten. Sprich die Defensive hält der Offensive den Rücken frei und das ist wichtig.
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Aber dennoch hätte man auch höher gewinnen können?
Auf alle Fälle. Wir hätten die Chancen gehabt, früher das 3:0 zu machen. Dann hätten wir wirklich eine Halbzeit lang mal befreit aufspielen können. Bei einem 2:0 muss man immer ein wenig aufpassen, dass es nicht doch noch einmal eng wird. Ich hätte es gerne gesehen, dass wir das 3:0 früher machen.
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War das ein Mitgrund, weshalb das Spiel in der zweiten Halbzeit nicht mehr so flüssig war?
Ja, ich glaube schon. Wir haben in der Pause gesagt, dass wir nicht mehr auf „Teufel komm‘ raus“ stürmen müssen. Wir aus einer gesicherten Abwehr heraus agieren sollen, aber trotzdem auch Akzente nach vorne setzen müssen. Und auch bei dieser taktischen Marschroute hätten wir das 3:0 früher machen können. Dass man den Gegner nicht 90 Minuten unter Druck setzen kann, sollte auch klar sein.
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Hat dieser Sieg den Glauben an das Wunder Aufstieg gestärkt oder ist es so, dass du sagst, Schade, dass man nicht näher dran ist?
Es ist immer schade, wenn man nicht näher dran ist. Momentan brauchen wir in der Tabelle nicht vorne schauen. Es ist die Zeit für uns, in der wir punkten müssen. Wenn uns das gelingt, kommt irgendwann die Zeit, wo wir sagen können, jetzt schauen wir nach vorne. Aber im Moment brauchen wir nur auf uns schauen.
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Wie warst du mit den Neuzugängen zufrieden?
Mehic hat gezeigt, dass er auf der rechten Seite eine Verstärkung ist. Er ist dynamisch, schnell, und manchmal merkt man seinen jugendlichen Leichtsinn. Aber das muss man ihm lassen. Er soll mit einer Unbekümmertheit spielen. Bei uns bekommt er die Plattform sich weiter zu entwickeln und die soll er nutzen.
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Und Mossoró?
Ich denke, es war gut, dass er heute 30 Minuten zum Einsatz kann und sehen konnte, wie bei uns die Liga ist, dass er sich eingewöhnen konnte. Man hat in Ansätzen gesehen, dass er einiges Potential aufweist.
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Danke für das Gespräch.