„Wir wollen uns verstärken“
Seit Oktober 2008 ist Theo Grüner Sportkoordinator beim FC Wacker Innsbruck. Am Rande des Spieles zwischen dem FC Wacker Innsbruck II und dem SV Matrei nahm sich der 32- Jährige Zeit und erklärte der Online Redaktion wie sein Resümee über das abgelaufene Frühjahr aussieht und was sich in Sachen Kader ändern wird.
Online Redaktion: Theo Grüner, du bist seit dem Winter sportlicher Leiter beim FC Wacker Innsbruck. Wie schaut dein sportliches Resümee seit deinem Amtsantritt aus?
Theo Grüner: Ich glaube, wir können alle sehr zufrieden sein mit dem Frühjahr. Wir haben zwei Mal an die Tabellenspitze rangeschnuppert, am Ende hat es aber nicht sein wollen mit dem Aufstieg. Im Großen und Ganzen haben wir das Maximum aus der Saison herausgeholt.
Wie muss man sich die Zusammenarbeit zwischen dir und Walter Kogler vorstellen. Wo liegen die Aufgabenbereiche?
Wir sind beide für die Kadererstellung verantwortlich. Walter ist dabei für den sportlichen Bereich verantwortlich. Ich versuche im Vorfeld zu selektieren, gibt es Spieler, die für uns interessant sind bzw. die für uns in Frage kommen. Sobald dies geschehen ist, setzen wir uns mit dem Spielermaterial auseinander und versuchen somit das Optimum für den FC Wacker Innsbruck herauszuholen.
Wie funktioniert die Zusammenarbeit mit Roland Ortner und der zweiten Mannschaft?
Ich habe die Spiele gesehen. Dazu kommt die tägliche Arbeit von Roland Ortner mit den Jungs und die Spielbeobachtung der BNZ Spiele. Die Kaderzusammenstellung funktioniert ansonsten komplett gleich wie bei der Kampfmannschaft.
Wie schaut dein Fazit bei der zweiten Mannschaft aus?
Da ist mein Anteil am Erfolg vergleichsweise gering. Die Mannschaft wurde vor der Saison vom Christian Stoff, Andreas Gretschnig und Christoph Aschenwald mit unserem Trainer Roland Ortner erfolgreich zusammen gestellt. Die Mannschaft hat die ganze Saison sehr gut funktioniert. Im Winter haben wir ein wenig nachjustiert. Es sind noch ein paar junge BNZ Spieler nachgekommen. Aber ich möchte festhalten, dass hier mein Anteil am Erfolg ein sehr geringer ist.
Wie schaut die Kaderplanung für die kommende Saison aus?
Grundsätzlich muss man sagen, dass wir im aktuellen Kader der Kampfmannschaft 23 Spieler haben und das ist, um es auf den Nenner zu bringen, zu viel. Dazu kommt, dass sich junge Spieler wie Koch, Löffler, Obernosterer oder Dakovic sehr gut entwickelt haben. Sie sind vollwertige Kaderspieler und daher mussten wir den Kader reduzieren.
Nach welchen Kriterien seid ihr dabei vorgegangen?
Dabei wurde in erster Linie geschaut, bei welchem Spieler der Vertrag auslaufen wird und mit welchen Spielern wir über die Saison gesehen nicht zufrieden waren. Da wurde der Vertrag nicht verlängert. Aber wir haben auch Spielern nahegelegt, dass sie sich neue Vereine suchen können. Solange aber keine adäquate Lösung gefunden wird, sind diese Spieler Kaderspieler des FC Wacker Innsbruck. Spieler, mit allen Chancen und Möglichkeiten wie andere Spieler auch. Die Ausgangssituation mag zwar schwieriger sein, aber jeder hat die Möglichkeit, sollte er bei uns bleiben, durch Leistung sich in den Fokus zu spielen. Wir werden keinen Spieler zur Seite schieben, weil wir uns für jeden Spieler verantwortlich fühlen.
Aber es wurden und werden auch noch Verträge verlängert.
Genau. Bei Spielern wie Marcel Schreter oder Pascal Grünwald waren wir zufrieden, daher wurden die Verträge bzw. werden verlängert.
Walter Kogler und du versucht aber auch, im Rahmen der finanziellen Möglichkeiten Spieler zu holen?
Auf jeden Fall. Auf zwei Positionen wollen wir uns auf jeden Fall verstärken. In der Innenverteidigung soll ein gestandener Abwehrspieler her. Da stehen wir mit einem tschechischen Spieler in Kontakt, aber wir müssen erst abwarten wie das Gespräch verläuft. Und für die rechte Seite suchen wir einen Spieler, der universell einsetzbar ist, sprich sowohl für die Abwehr- als auch für die Mittelfeldposition.
Gibt es sonst noch mögliche Zugänge?
Das wird sich weisen. Wir stehen mit Benjamin Pranter von Wattens in Verhandlungen. In diesem Fall sind wir schon recht weit mit den Gesprächen und er wird hoffentlich schon bald zu uns stoßen. Dann haben wir einen Kader von ca. 20 Spielern und sollten gut gewappnet sein. Außerdem besteht für die Spieler der zweiten Mannschaft die Möglichkeit sich in den Kader der Kampfmannschaft zu spielen. Durch den Aufstieg in die Regionalliga können sich alle Spieler auf einem höheren Niveau beweisen und werden sich auch in der einen oder anderen Trainingseinheit präsentieren. Der Aufstieg sollte den Austausch noch leichter machen.
Apropos Austausch: Gibt es schon Spieler, die ihr ins Auge gefasst habt. Marco Kofler, der in Grödig schon Bundesligaluft schnuppern durfte, oder U18 Nationalspieler Lukas Hinterseer vielleicht?
Über die ganze Saison ist das im Moment nicht vorgesehen. Es werden Spieler in der Vorbereitung dabei sein, aber wir müssen immer abwarten, wie sich die Situation entwickelt. Lukas Hinterseer geht noch in die Schule und mit solchen Umständen müssen wir sehr behutsam und verantwortlich umgehen. Aber noch einmal, wenn ein Spieler in der Regionalliga dominiert, wird der Weg nach oben ein kurzer sein.
Wie schaut die Zielsetzung aus?
Für die zweite Mannschaft, dass sie sich individuell weiterentwickeln. Alles andere, sprich ob sie zweiter oder zwölfter in der Regionalliga sind, ist für uns weniger wichtig. Für die Jungs selber schaut das natürlich anders aus. Die wollen natürlich alles gewinnen. Und für eine Kampfmannschaft des FC Wacker Innsbruck kann es nur heißen, vorne mitspielen.
Danke für das Gespräch
