Das ist die Regionalliga West – Teil 6
Die letzten beiden Vereine, die wir euch in unserer Reihe über die Regionalliga West vorstellen möchten sind mit Wattens und Kufstein, zwei der erfolgreichsten Tiroler Fußballvereine der letzten Jahre. In ihren Reihen gibt es zahlreiche ehemalige Innsbrucker mit denen sich die wackeren Stars von morgen in dieser Saison messen können.
FC Kufstein
Der bisher letzte Tiroler Profiklub außer dem FC Wacker Innsbruck kam aus Kufstein. Die Unterländer spielten bis zum Sommer 2006 in der Ersten Liga, eher er in die Regionalliga West absteigen musste.
Seinen Anfang nahm der Fußball in Kufstein im Jahr 1919. Der damalige SV Kufstein wurde von dem Deutschen Arthur Lamche gegründet und duellierte sich in den Tiroler Meisterschaften der Zwischenkriegsjahre mit auch heute noch bekannten Vereinen wie dem IAC, der Veldidena oder auch unserem FC Wacker.
Nach dem Krieg erfolgte der Neubeginn als SC Kufstein in der Unterlandklasse, die man aber schnell verließ und bereits 1950 an der renommierten Arlbergliga teilnehmen konnte.
Das Glück in dieser Liga währte jedoch nicht lange, denn 1954 fand sich Kufstein wieder in der Landesliga vor. Jahrzehntelang spielten die Unterländer zwar in den höchsten Spielklassen Tirols mit, die Rückkehr in höhere Regionen schien allerdings nicht zu gelingen. Erst 1981 gelang erstmals der Aufstieg in die Westliga, die man sogar kurzerhand auch noch hinter sich lassen konnte: Von 1983 bis zur Fusion 1987 spielte man mit Ausnahme einer Saison zweitklassig.
Die dritte Phase des Vereins beginnt mit der Vereinigung mit dem ESV Kufstein 1987. Seither trägt der FC Kufstein seinen heutigen Namen. Bis 1990 konnte sich der neue Verein in der 2. Division halten, ehe nach einem Fast-Aufstieg in die Bundesliga der Gang zurück in die Westliga angetreten werden musste. Zwischen 1993 und 1998 war im Grenzlandstadion auch wieder Zweitligafußball zu sehen. Lediglich in der Saison 2005/2006 durfte noch ein Jahr in der damaligen Red Zac Liga verbracht werden. Kufstein wird seinem Image als Fahrstuhlmannschaft also durchaus gerecht.
Seit dem letzten Abstieg in die Westliga waren die Kufsteiner nie schlechter platziert als auf Platz Sechs und gehören damit zu den Spitzenteams der RLW.
Verstärkt wurde der Kufsteiner Kader bisher vor allem in der Breite: Neben Matthias Treichel von Neo-Tirolligist Söll. Für Verstärkung im Sturm soll Pirmin Lechtaler vom bayerischen SV Heimstetten. Weitere Neugesichter sind Johannes Waldinger und Thomas Hartl. Dem gegenüber stehen die Abgänge von Roland Kuen und Peter Grander zu St. Johann i.T., sowie das Karriereende von Offensivspieler Manuel Pichler.
WSG Wattens
Niemand geringeres als Gernot Langes-Swarovski selbst leitet den 1930 gegründeten, heutigen Werksclub aus der Innsbrucker Peripherie. Als erster nennenswerter Erfolg ist der Aufstieg in die Arlbergliga bzw. die sie ersetzende Regionalliga 1953 zu erwähnen, in der man viele Jahre spielte, bis im Jahr 1968 der Aufstieg in die Nationalliga gefeiert werden konnte. Kurze Zeit später, im Jahr 1971, kam es zur Bildung der Spielgemeinschaft mit dem FC Wacker Innsbruck.
Die Zeit als SPG Wattens-Wacker Innsbruck ging als die erfolgreichste von beiden Vereinen in die Geschichte ein: Jeweils vier Meistertitel und ÖFB-Pokalsiege sprechen eine deutliche Sprache. Zudem werden vielen Wacker-Fans noch die erfolgreichen Zeiten im Europa- bzw. Mitropacup lebhaft in Erinnerung sein. Die gemeinsamen Jahr mit Wacker Innsbruck gingen bis ins Jahr der Auflösung der Spielgemeinschaft 1983.
Hiernach spielten die Wattener noch zwei Jahre in der 2. Division, ehe sie erstmals in die drittklassige Regionalliga West absteigen mussten. In dieser Zeit nutzten auch Roland Kirchler und Robert Wazinger den Verein als Sprungbrett für ihre späteren Profikarrieren.
Seit 1989 folgte auch in Wattens in ständiges Hin- und Herpendeln zwischen zweiter und dritter Liga. Nach der Neugründung des heutigen FC Wacker Innsbruck gingen die Wattener 2002/2003 erneut eine Spielgemeinschaft mit unserem Verein ein und trugen so entscheidend zum Aufstieg des FCW in die Erste Liga bei. Nach zwei Jahren Tiroler Liga ist der ehemalige Kooperationspartner des FC Wacker Innsbruck nun wieder in der Regionalliga West. Seither zählt Wattens zu den jährlichen Aufstiegsfavoriten in der Westliga. Heuer schrammte man mit dem Vizemeistertitel nur knapp an einer Teilnahme an der Ersten Liga vorbei und musste Dornbirn den Vortritt lassen.
Einen kleinen Erfolg konnte man im Alpenstadion dennoch für sich verbuchen: Mit 35 geschossenen Toren holte Wattens-Stürmer Armin Hobel mit Abstand die Torjägerkanone nach Tirol. Dies ist natürlich ein Indiz für die guten Offensivqualitäten des Teams, denn keine andere Mannschaft schoss in der vergangenen Westliga-Saison mehr Tore als Wattens (85).
Der Kader der WSG Wattens wird in der neuen Saison deutlich anders ausschauen als bisher. Neben bisher acht Neuzugängen werden neun Spieler (u. a. auch Markus Seelaus) den Verein verlassen. Zu den prominentesten Neuankömmlingen zählen die Ex-Wacker-Spieler Alexander Hörtnagl und Sandro Samwald. Zudem konnte Sturm-Talent Mathias Perktold vom SC Schwaz verpflichtet werden.
Außer den Euch vorgestellten Vereinen wird es also auch die zweite Mannschaft des FC Wacker Innsbruck sein, die die Regionalliga bereichern möchte. Für die Wacker-Fans bieten sich viele spannende Spiele an, egal ob Tiroler Derby oder gegen Spitzenteams aus den anderen Teilnehmerländern. Die Online Redaktion freut sich auf eine spannende Regionalliga-Saison und wünscht Roland Ortner mit seinen Jungs viel Erfolg!