„Wattens im Cup wird der erste Gradmesser“
Es war eine doppelte Premiere, der 0:1 Führungstreffer von Thomas Grumser am Freitagabend in Axams. Nicht nur, dass es der erste Treffer des FC Wacker II in der Regionalliga West war, sondern überhaupt das allererste Tor in der Westliga in dieser Saison. Wie erlösend dieser Treffer für die junge Truppe von Roland Ortner war , wie groß die Umstellung auf das höhere Niveau in der Regionalliga ist, und warum Wattens der erste Gradmesser sein wird, verriet der Kapitän im Gespräch mit dem Tivoli12 Magazin.
Online Redaktion: Thomas Grumser, erstes Spiel in der Regionalliga West auswärts 1:2 in Axams gewonnen, da darf man durchaus von einem Auftakt nach Maß reden?
Grumser: Ja klar. Wichtig waren vor allem die drei Punkte am Start. Spielerisch war es ok, aber wir können und müssen uns noch steigern, wenn wir eine erfolgreiche Saison spielen wollen.
Trotz des Umstandes, dass ihr Aufsteiger seid, war der Druck vor dem Ligastart sehr groß, vor allem nach dem souveränen Durchmarsch in der Tiroler Liga.
Ja das ist richtig. Nach dem letzten Jahr und dem Meistertitel in der Tiroler Liga war uns bewusst, dass wir von niemand unterschätzt werden und dass uns nichts geschenkt wird. Hätten wir den Auftakt verpatzt, wären sicherlich Stimmen laut geworden, dass die Jungen für die Tiroler Liga gut genug sind, aber in der Regionalliga keinen Stich machen. Fakt ist aber auch, dass wir uns trotz des Sieges noch steigern müssen.
Aber ihr habt euch auch selbst unter Druck gesetzt.
Genau. Wir wollten und wollen allen beweisen, dass wir zurecht in der Regionalliga sind und dort auch so weit oben wie möglich mitspielen wollen. Wir haben hohe Ansprüche an uns selbst und diesen wollen wir auch gerecht werden.
War das Kribbeln in der Kabine ein größeres als in der Vorsaison?
Ja, man hat schon gemerkt, dass die Anspannung eine andere war, als letzte Saison. Bei mir vielleicht weniger, ich hab schon etwas Routine, aber bei unserer jungen Truppe war es schon spürbar. Und auch im Spiel merkte man zu Beginn, dass auf beiden Seiten noch nicht viel ging.
Wie hilfreich war der Spielverlauf. Ihr seid durch deinen Freistoßtreffer mit 0:1 in Führung gegangen?
Sehr hilfreich und wichtig. Mit dem Treffer löste sich eine Anspannung und wir konnten in Folge das Spiel dominieren. Doch leider haben wir in unserer besten Phase den Gegentreffer kassiert. Bei diesem Gegentreffer hat man gemerkt, woran wir arbeiten müssen.
Woran?
Am Umschalten von Offensiv auf Defensiv. Solche Fehler wurden in der Tiroler Liga nicht so häufig mit Toren bestraft, aber wir spielen jetzt in der Regionalliga. Hier sind das Niveau und die individuelle Klasse höher und da gilt es besser und konzentrierter ans Werk zu gehen. Sonst wird man, wie in der ersten Halbzeit, um die Früchte seiner Arbeit gebracht. Aber auch nach der 1:2 Führung. Wir hatten zwei große Gelegenheiten unter anderem von Simon Zangerl. Wenn wir zu diesem Zeitpunkt das 1:3 machen, spielen wir das Spiel locker nach Hause und kommen in den letzten Minuten nicht mehr unter Druck.
Kommen wir kurz zu den Toren. Das erste Tor war ein Freistoßtreffer von dir und das zweite Tor erzielte unser Bomber Mathias Gstrein. Kannst du beide Tore beschreiben?
Ich tu mich immer schwer mit den Distanzen, aber der Ball lag beim Freistoßtor schon ein gehöriges Stück vom Strafraum weg. Der Ball setzte am nassen Rasen vor dem Tormann auf und ging, auch ein wenig glücklich, ins Tor. Das zweite Tor fiel aus einem Eckball von rechts. Bis zu diesem Zeitpunkt haben wir die Ecken immer weg vom Tor gespielt, darauf haben sich die Axamer gut eingestellt. Beim Tor haben wir den Spieß umgedreht. Ich habe den Ball scharf per Außenrist zur Mitte geschossen, der Tormann konnte den Ball nicht kontrollieren und Mathias Gstrein stand goldrichtig.
Morgen Dienstag geht es gegen Wattens im ÖFB Cup. Eine tolle Herausforderung, oder?
Ja, Wattens ist der erste richtige Gradmesser. Gradmesser insofern, weil Wattens ein erklärter Titelfavorit ist. Wir werden erstmals sehen wo wir stehen Ich hoffe, wir können sie ein wenig ärgern und vielleicht gelingt uns ja auch eine Sensation.
Vor einer hoffentlich großen Kulisse.
Ja, das hoffe ich auch. Schön wäre es wenn viele Fans, insbesondere die Fans von der Nord kommen würden um uns, wie schon im letzten Jahr, zu unterstützen
Vielen Dank für das Gespräch.