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Rot, rot und immer wieder rot

Innsbruck Fans feiern in Wien

Es war das erste Aufeinandertreffen in der Meisterschaft seit 1991, jenes zwischen der Vienna und dem FC Wacker Innsbruck. Über 300 Fans durften den 1:3 Auswärtssieg bejubeln. Mit im Auswärtssektor dabei, war Rudolf Tilg, der folgenden Bericht schrieb…

Dann war Wien erreicht. Laut Navi sind wir sechs Minuten vor Anpfiff am Stadion. Über die Tangente ging es auch rasch dahin, aber als es Richtung Döbling ging, dürfte auch der Busfahrer die Orientierung verloren haben. Der Verkehr nahm zu und unzählige Ampeln standen immer wieder auf rot. Wir kurven da in der Großstadt herum und das Spiel hat schon begonnen. Da kam die Meldung, 1:0 für Wacker Innsbruck. Dass es eine Fehlmeldung war, bekamen die Meisten erst beim Ausgleich der Unseren und bei der hundertsten roten Ampel mit. Seitdem kann ich nicht nur wegen Münchner Bayern kein rot mehr sehen

Jubelmeldung aus der Hohen Warte. 2:1 für unser Team und die Lichter des Stadions waren auch schon zu sehen. Nichts wie raus aus dem Bus und die letzten 200 Meter zu Fuß zum Stadion. In diesem verschlug es so manchen die Stimme. Staunend standen wir in der Arena, auf dessen Natur Tribünen schon 100 000 Leute standen.

Fußballkultur á la Wien

Im überraschend vollen Schwarz-Grünen Sektor fieberten dann alle wenigstens die zweite Halbzeit mit. Einigen schönen Aktionen fehlte der krönende Abschluss, da auch der finale Pass selten hinhaute. Dann aber doch der alles entscheidende Konter. Benni Pranter erzielte cool das 1:3 und der Jubel kannte keine Grenzen mehr. Es wurde gefeiert, als wäre Wacker gerade Meister geworden. Da wurde umarmt, sich abgeklatscht und gesungen bis eine viertel Stunde nach Spielende.
Die Vienna Spieler waren längst unter der Dusche, als unsere Spieler am noch vollen Sektor der Vienna Fans vorbei marschierten und auch von denen Applaus ernteten. Was dann wiederum die Schwarz-Grünen zu Vienna Sprechkören hinriss.

Auf dem Rückweg zum Bus, sahen wir dann, dass die Barrikaden zur Haupttribüne teilweise zur Seite geräumt wurden. Darin waren mehrere Stände und Stehtische aufgebaut und so manches Bier wurde gemeinsam mit den Gelb-Blauen gezwitschert und dabei Fach gesimpelt.

Aber wir hatten ja noch etwas vor. Kurz nach 22 Uhr waren wir bei den Fans des Wiener Sportklubs zu Gast. Bei leckeren Speisen vom Grill wurde das gemeinsame 8:2 über die Gegner gefeiert. Nach einige Gläser Sturm und netten „Hoagarten“ ging es zurück zum Bus.
Nach über 13 Stunden Busfahrt für eine Spielhälfte, waren wir doch alle froh dabei gewesen zu sein. Mit der Erkenntnis, wie die Wiener Traditionsvereine ihren Fußball zelebrieren, kamen wir um ca 6 Uhr früh nach Hause.

Es muss nicht immer Champions League sein um Fußball zu genießen. Fortsetzung in Innsbruck erwünscht und eine Fahrt im I Furiosi Bus ist sowieso immer ein Erlebnis.

 

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Autor: Rudolf Tilg

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