„Ich bin optimistisch für die Zukunft“
Seit April 2009 ist Johannes Marsoner Obmann des dritterfolgreichsten Fußballvereins Österreichs. Dass die Arbeit beim Tiroler Traditionsverein nicht immer die leichteste ist, weiß der Familienvater zur Genüge. Dennoch sieht Marsoner seinen FC Wacker Innsbruck auf einem guten Weg, wie er es auch dem Tivoli12 Magazin verriet.
Tivoli12.at: Johannes, wie sieht das Fazit des Obmanns des FC Wacker Innsbruck für das Jahr 2009 aus?
Johannes Marsoner: Mehrschichtig: Sportlich sind wir sehr gut unterwegs. Wir dürfen ja nicht nur auf die Kampfmannschaft des FC Wacker Innsbruck schauen. Auch die zweite Mannschaft, die jetzt im zweiten Jahr besteht, mischt in der Regionalliga sehr toll mit. Nach dem ersten Jahr, als sie mit Punkterekord die Tiroler Liga souverän gewann, sind Roland Ortner und sein Team auf einem hervorragenden Weg. Das ist unsere Zukunft. Wir haben von Anfang gesagt, wir wollen dem Tiroler Nachwuchs die Möglichkeit geben, an die Spitze zu kommen. Spitze heißt aber auch, über eine Kampfmannschaft zu verfügen, die ein würdiges Ziel eines jeden Tiroler Nachwuchsfußballers sein muss. Sportlich gesehen sind wir auf einem guten Weg noch attraktiver auch für die jungen Spieler zu werden.
Aber es gibt auch die wirtschaftliche Komponente.
Richtig. Deshalb geht es jetzt auch darum, auf der wirtschaftlichen Ebene die entsprechenden Weichen für die Zukunft zu stellen. Der März ist schneller da, als viele glauben und deshalb arbeiten wir schon jetzt auf die Lizensierung hin.
Wie schaut diese Arbeit aus?
Seit Monaten laufen schon Gespräche und Verhandlungen, aber es wird sich wie immer, je näher es in Richtung März geht, zuspitzen. Aber gerade in den letzten Tagen habe ich sehr vielversprechende Gespräche geführt und ich bin optimistisch, dass wir uns in Tirol bald wieder mit Rapid, Austria oder Sturm messen können.
Kann man schon erste Ergebnisse verraten?
Wir haben in den letzten Wochen Gas gegeben und ich bin mir sicher, dass ich noch vor Weihnachten sagen kann, wie es mit dem FC Wacker Innsbruck weitergehen wird. Und ich hoffe und glaube, dass es sich dabei um eine gute Neuigkeit handeln wird.
Es gibt seit kurzem auch eine neue Aufgabenverteilung im Vorstand. Wie funktioniert die?
Ja das stimmt. Wir haben eine neue Aufgabenverteilung, die seit einigen Wochen auch sehr gut funktioniert. Wobei ich auch sagen muss, dass gewisse Sachen einfach beim Obmann hängen bleiben.
Wie sehr motiviert es dich in deiner Funktion als Obmann, wenn man nach Abschluss der Herbstmeisterschaft auf die Tabelle blickt und den FC Wacker Innsbruck ganz oben sieht?
Es erleichtert natürlich die Gespräche, das ist ganz klar. Das wird jeder Verantwortliche eines Fußballvereines bestätigen, dass Sponsorengespräche leichter über die Bühne gehen, wenn der sportliche Erfolg vorhanden ist. Sollte er nicht vorhanden sein, kann es schon passieren, dass Gesprächspartner nachfragen, ob man sportlich richtig aufgestellt ist. Und da muss ich mich wiederholen. Auf dieser Ebene schaut es gut aus.
Bei den sportlichen Erfolgen die bei den Herren derzeit gefeiert werden dürfen, darf man die Damenabteilung nicht vergessen. Sie beweisen Jahr für Jahr, wie erfolgreich Fußball gespielt werden kann, wenn man konsequent arbeitet.
So ist es, auch wenn Damenfußball in Österreich einen Stellenwert hat, höflich ausgedrückt, der stark verbesserungswürdig ist.
Wenn man zurückblickt, waren es zuletzt keine einfache Wochen. Wie schwer war die Zeit wirklich für dich?
Es waren nicht nur die letzten Wochen sehr intensiv. Diese Zeit wirkte vielleicht nur nach außen sehr intensiv, weil medial wieder mal etwas aufgekocht wurde. Dann kommt eben eine Zusatzbelastung noch zu tragen, weil man alle Medien zu betreuen hat. Fakt ist aber, dass ich seit mittlerweile zwei Jahren im Vorstand des FC Wacker Innsbruck tätig bin, seit April offiziell die Geschicke leite, aber auch schon nach dem Abgang von Gerhard Stocker sehr viel Zeit investierte. Das übersieht man sehr gerne.
Was wird den FC Wacker Innsbruck im Jahr 2010 erwarten?
Wunsch und Ziel ist es aufzusteigen. Dazu kommt, dass wir Rahmenbedingungen schaffen müssen, die es uns dann auch ermöglichen, in der Bundesliga zu bleiben.
Zum Abschluss noch eine private Frage: Wo und wie wird der Obmann des FC Wacker Innsbruck Weihnachten verbringen?
Hoffentlich mit der Familie.
Vielen Dank für das Gespräch.