„Zu Weihnachten gibt es kein großes Tam-Tam“
Lange Zeit musste Markus Unterrainer seinen Kollegen am grünen Rasen zuschauen, wie sie Sieg für Sieg die Winterkrone sicherten. Zuerst verlor der Torjäger seinen Platz im Sturm und dann erlitt er einen Seitenbandeinriss im rechten Knie während eines Testspiels. Im vorweihnachtlichen Gespräch mit dem Tivoli12 Magazin lässt „Unti“ noch einmal den Herbst Revue passieren, verrät mit welchen Zielen er und die Mannschaft ins Frühjahr starten werden und erzählt wie er Weihnachten verbringen wird.
Tivoli12.at: Markus, die allererste Frage lautet natürlich, wie geht es dir und wie geht es deinem Knie?
Unterrainer: Danke der Nachfrage. Mir geht es gut und dem Knie auch. Ich habe zwar noch leichte Schmerzen, aber bis zum Trainingsauftakt im Jänner sollte wieder alles im Lot sein.
Wie schwer waren die letzten Wochen, in denen du nur auf der Tribüne gesessen bist für dich?
Das war natürlich keine leichte Zeit. Ich konnte einen Monat lang wegen der Verletzung nicht spielen. Und es juckte nicht gerade selten bei mir, wenn wir einen Angriff nach dem anderen fuhren und ein um das andere Tor erzielten. Mit dieser Rolle musste ich mich erst zu Recht finden. Aber eines können sich unsere Fans sicher sein, ich werde alles daran setzen im Frühjahr diese Zuschauerrolle abzulegen.
Du selber warst zu Beginn der Saison gesetzt, hast jedoch im Verlauf der Meisterschaft deinen Stammplatz verloren. Wie bist du damit umgegangen?
Ich glaube, jeder kann sich in meine Lage versetzen. Ich war seit dem ich in Innsbruck bin eigentlich immer Stammspieler. So gesehen ist es natürlich nicht leicht, sich plötzlich auf die neue Rolle umzustellen. Aber ich habe die Entscheidung vom Trainer akzeptiert und stelle mich der Herausforderung. Ich bin keiner der davon läuft. Leider ist meinen Bemühungen die Verletzung dazwischen gekommen, aber wie bereits gesagt. Im Frühjahr werde ich alles geben um wieder zum Stammpersonal zu zählen.
Kommt angesichts der tollen Leistungen deiner Sturmpartner sowas wie Neid auf?
Nein, auf gar keinen Fall. Ich vergönne „Schreti“, „Persti“ und dem Rest der Mannschaft die Erfolge. Genauso wie sie mir die Tore vergönnen würden.
Inwieweit hast du der Mannschaft während der letzten Wochen helfen können?
Am Rasen verständlicherweise nicht, aber abseits davon. Ich bin bei jeder Trainingseinheit dabei gewesen und in der Kabine herrscht eine gute Stimmung, für die ich mich natürlich mitverantwortlich sehe. Ansonsten habe ich in den letzten Wochen nur gratulieren können.
Gute Stimmung in der Kabine machen, kommt da so ein wenig das Kind bei Markus Unterrainer zum Vorschein. Kannst du uns vielleicht etwas mehr verraten?
(schmunzelt) So viel gibt es da eigentlich nicht zu viel zu verraten. Die Sprüche laufen eher spontan ab und kommen von jedem.
Sprich jeder trägt zum guten Klima bei.
Ja, auf alle Fälle. Das ist auch wichtig. Wir sind keine Kinder von Traurigkeit, wissen aber natürlich wann wieder ernsthaft gearbeitet werden muss. Ich glaube, die Mischung macht es bei uns aus.
Ganz allgemein: Wie schaut dein Resümee von der abgelaufenen Herbstsaison aus?
Sportlich gesehen sind wir auf einem sehr guten Weg. Aber ein Blick auf die Tabelle zeigt uns, dass wir uns nicht ausrasten dürfen, es geht alles sehr knapp zu. Über die ganze bisherige Saison, bis auf die Schwächephase im September darf jeder mit den Leistungen unserer Truppe sehr zufrieden sein.
Die Winterkrone bekommt in Innsbruck seine weiße Mütze, doch kaufen kann man sich davon nichts. Mit welchem Ziel geht ihr als Mannschaft in das Frühjahr?
Es gibt nur ein Ziel und das ist der Aufstieg. Es zählt im Grunde genommen kein zweiter, kein dritter Platz. Nur Platz eins bringt uns in die Bundesliga. Und ehrlich gesagt, ich habe in dieser Saison keine Mannschaft gesehen, die stärker ist als wir.
Aber es muss noch eine größere Konstanz rein?
Ja, schon. Wir sind auch bekannt dafür, dass wir uns oft selber schlagen. So ehrlich müssen wir sein, aber das ändert nichts am Umstand, dass wir einen der besten Kader besitzen und zu Recht ganz oben überwintern.
Bevor die Vorbereitungsphase startet, steht noch Weihnachten vor der Tür. Wie verbringst du, die stillste Zeit des Jahres?
Ich war jetzt 14 Tage auf Urlaub und habe meine Seele so richtig baumeln lassen. Jetzt freue ich mich auf die Feiertage, die ich in aller Ruhe mit der Familie verbringen werde – kein großes Tam-Tam.
Dann darf ich dir im Namen des Tivoli12 Magazins und aller Fans des FC Wacker Innsbruck ein besinnliches Weihnachten wünschen und einen guten Rutsch ins neue Jahr.
Das gleiche möchte ich zurückgeben. Ich wünsche auch allen Fans ein besinnliches Fest, einen guten Rutsch ins neue Jahr und viel Gesundheit.
Vielen Dank für das Gespräch