„Frederik ist mein schönstes Weihnachtsgeschenk“
Das große Glück kann oft ganz klein sein. So wie auch bei Online Redaktionsmitarbeiter René Soukopf. Er wurde am 28. November Vater eines 48 Zentimeter großen und 3440 Gramm schweren Sohnes. Und dabei brachte Frederik seinen Vater bereits vor der Geburt bei den Barmherzigen Brüdern in Linz ordentlich ins Schwitzen, wie der 29-Jährige dem Tivoli12 Magazin im Gespräch verriet.
Tivoli12.at: René, herzlichen Glückwunsch zu eurem Baby. Wie geht es dir, der Mutter und natürliche eurem Sohn knapp drei Wochen nach der Geburt?
Soukopf: Mir geht es natürlich sehr gut. Meiner Freundin auch, obwohl sie vor allem in den Nächten die komplette Arbeit hat und Frederik, dem muss es gut gehen. So wie der von allen Seiten verwöhnt wird. Auch an die Elternrolle haben wir uns schon gewöhnt und ich glaube, wir machen unsere Sache bis dato wirklich gut.
Am 28. November ist Frederik auf die Welt gekommen. In dieser Form war es aber nicht geplant?
Stimmt. Der eigentliche Termin wäre für den 11. Dezember vorgesehen gewesen. Dann wurde er aufgrund einer Beckenendlage und dem gleichbedeutenden Kaiserschnitt auf den 2. Dezember vorverlegt. Aber der Kleine wollte schon früher zu uns.
Und du hattest für dieses Wochenende rund um den 28. und 29. November eigentlich andere Pläne.
Auch das ist richtig. Ich wollte nach dem letzten Spiel gegen St. Pölten, das Wochenende in Osttirol verbringen, da meine Großeltern ihre goldene Hochzeit feierten. Und ich war auch schon auf dem Weg dorthin. Aber als ich im Brixental durch Hopfgarten durchfuhr, rief mich meine Freundin um 21:32 Uhr an und meinte ich solle doch nach Linz kommen.
Weil Frederik unterwegs war?
Genau. Meine Freundin hatte schon während des ganzen Tages leichte Bauchschmerzen und wir haben auch während der Partie gegen St. Pölten mehrmals telefoniert. Aber an eine Geburt haben wir zu diesem Zeitpunkt nicht gedacht, da unser Termin ja ein anderer war. Erst gegen 19 Uhr fuhr Julia mit ihrer Mutter vorsichtshalber ins Krankenhaus nach Linz. Dort stellte die Hebamme fest, dass der Muttermund bereits ein paar Zentimeter geöffnet war und dass es losgehen würde.
Nervös geworden?
Und wie! Es war ein richtiges Wellental der Gefühle. Mir gingen so unendlich viele Gedanken durch den Kopf. Schaffe ich es rechtzeitig oder nicht, wird alles gut gehen, wie geht es meiner Freundin und viele mehr.
Aber es gab ein Happy End?
Ja, aber es war im wahrsten Sinn des Wortes fünf vor 12 Uhr. Aufgrund der schlechten Witterungsbedingungen ab Salzburg bis nach Linz musste ich ein wenig langsamer fahren. Dazu kam dass ungefähr 20 Kilometer vor Linz Julias Mutter anrief und vorsichtig nachfragte, wo in etwa ich sei. Da wusste ich, dass es recht spannende letzte 20 Kilometer werden würden. Vor allem da man rund um Linz nur 100 bzw. 80km/h fahren darf und da ich trotz Navigationsgerät mich in Linz nicht sonderlich auskenne. Es war irgendwie wie im Film, es hat nur noch die Polizeieskorte gefehlt, die mich zum Krankenhaus begleitete. Aber um fünf vor 12 Uhr erreichte ich, völlig außer Atem, die Geburtenstation.
Also alles rechtzeitig.
Gott sei Dank. Nur ein paar Minuten nach meinem Eintreffen ging es in den OP. Nachdem ich mich OP tauglich umgezogen hatte, wurde ich in den Operationssaal geführt, wo die Ärzte bei meiner Freundin einen Kreuzstich (örtliche Betäubung, Anm.) durchführten. Um 00:39 Uhr begann Dr. Bräutigam den Kaiserschnitt und drei Minuten später waren wir stolze Eltern.
Ein unglaublicher Moment?
Auf alles Fälle. Wobei als die Ärzte Frederik aus dem Bauch rausholten und ich dieses violette-weiße Etwas sah, war mir schon ein wenig mulmig zumute. Aber als sich die Hautfarbe normalisierte war ich erleichtert und stolz.
Was geschah danach?
Meine Freundin wurde versorgt und ich ging mit der Hebamme, Frau Bettina Wolschlager, und Frederik zurück auf die Geburtenstation. Dort wurde er vermessen und von mir gebadet und angezogen. Und so ging es gegen halb drei zurück zu meiner Freundin. Wir verbrachten dann bis kurz nach fünf Uhr gemeinsam noch die Zeit im Zimmer, ehe ich zu Julia nach Hause fuhr, um endlich ein wenig zu schlafen.
Wie waren die Reaktionen?
Sensationell. Wie eigentlich während der ganzen Schwangerschaft. Meine Eltern, Julias Eltern und ihre Geschwister waren alle voller Stolz. Auch die Großeltern bzw. jetzigen Urgroßeltern waren richtig stolz. Frederik stahl sogar meinen Großeltern und der goldenen Hochzeit die Show, da ich bereits am Vormittag die ersten Fotos verschickte.
Wie verbringt ihr Weihnachten?
Wir werden in Oberösterreich mit Julias Familie feiern und die ersten gemeinsamen Feiertage genießen. Und ein Geschenk habe ich ja schon bekommen, mein schönstes Geschenk überhaupt.
Vielen Dank für das Gespräch und viel Spaß zu dritt!