Vom Saulus zum Paulus?
Wir erinnern uns: Pascal Grünwald gibt nach dem Aufstieg der SPG Wattens/Wacker in die 2. Liga und einem ausgeprägten Transferpoker die Position des Einsergoalies zugunsten eines Engagements als Ersatztormann bei den Salzburger Bullen auf. Geblendet von den vermeintlichen Chancen stürzt er sich ins Abenteuer Bundesliga.
Nach drei Jahren und wenigen Einsätzen in der Bundesliga verschlägt es ihn nach Pasching, wo Grünwald das selbe Schicksal fristet. Im Sommer 2007 holt ihn der FC Wacker Innsbruck um ihm, dem Tiroler Talent, die Chance auf einen Stammplatz in Aussicht zu stellen. Er kommt zu zehn Einsätzen in der Bundesliga, die die fehlende Spielpraxis schonungslos aufzeigen. Aber nicht nur auf dem Platz offenbart Grünwald Schwächen, auch abseits des Spielfelds fällt er durch seine arrogant wirkende und „spezielle“ Art mit Kritikern umzugehen auf.
Nach dem Abstieg wird Pascal zum Stammgoalie, er zeigt gute Leistungen auf der Linie, seine Strafraumbeherrschung und Unsicherheiten bei hohen Bällen lassen aber zu wünschen übrig. Bei der Weihnachtsfeier des FC Wacker Innsbruck wird ihm von einem Kritiker bei seinem anhaltendem Verhalten auf und abseits des Rasens kein langer Verbleib in Innsbruck prophezeit.
Im Sommer dieser Saison zeigt sich Pascal plötzlich wesentlich verbessert. Er profitiert von einer stärkeren Abwehr aber vor allem von seiner offenbar geänderten Einstellung. Sein Training wirkt intensiver, seine bisherige Schwäche bei hohen Bällen scheint wie weggeblasen und auch die Strafraumbeherrschung zeigt sich wesentlich verbessert. Kurzum Pascal Grünwald wirkt wie ausgewechselt! Er mausert sich zum Kapitän und absolutem Leistungsträger des Teams.
Auch abseits des Platzes wirkt er wie verändert. Plötzlich geht er auf die Fans zu, er wirkt offener und hatte man früher den Eindruck der Verein wäre für ihn nur Mittel zum Zweck, gehört er jetzt zu den ersten Spielern, die sich das Markengrundbuch geschnappt haben. Die Fans zahlen ihm sein neues Engagement mit Wohlwollen, Anerkennung und Jubel zurück. Was immer mit „Passi“ im Sommer 2009 passiert ist, es hat ihn auf den richtigen Weg gebracht! Zum Wohle aller Beteiligter.
Nach kurzem Verhandlungspoker hat Pascal Grünwald für weitere drei Jahre beim FC Wacker Innsbruck unterschrieben. Der Wandel vom Saulus zum Paulus scheint vorerst vollzogen.