Unser Spiel – Unsere Zeit!
Fans in 10 Ländern stoßen gemeinsam europaweite Kampagne zu Anstoßzeiten im Fußball an
Mitglieder verschiedener Fanclubs, Ultragruppen und nationaler Fanorganisationen aus 10 Ländern, mit mehr als 500.000 Mitgliedern insgesamt werden vereint zwischen dem 30. April – 16. Mai 2010 die Kampagne “Our Game – Our Time!” des europäischen Fannetzwerks Football Supporters Europe (FSE) unterstützen.
Jeden Tag ein Spieltag? Nein danke!
Gerade rechtzeitig zum Ende der Saison in den meisten Ländern sprechen sich die Fans im Rahmen der Kampagne gegen profitträchtige Fernsehverträge aus, die zu TV-diktierten Spielplänen sowie nahezu über die ganze Woche verteilten Spieltagen führen, oder aber auch zu Spieltagsansetzungen, die so kurzfristig geändert werden, dass viele Stadiongänger dadurch teils in massive logistische oder finanzielle Schwierigkeiten kommen.
Ergebnis: existierende Verfahren der Spieltagsansetzung von Fernsehen und Fußball, die ein attraktives Fußballerlebnis sowie eine lebendige Stadionatmosphäre verkaufen wollen, tragen tatsächlich in großen Teilen zu einer abnehmenden Stimmung in vielen Stadien bei sowie zum Ausschluß großer Teile des vielzitierten „Lebenselexiers des Fußballs“, der Fans.
Mit Bannern, TV Interviews, Fanzine Artikeln und verschiedenen weiteren Aktivitäten rufen die Fangruppen, die von Norwegen bis Israel sowie in großen Fußballländern wie Spanien oder Deutschland an FSE’s erster Kampagnenaktion “Our Game – Our Time” teilnehmen, deshalb Ihre Fußballverbände und Vereine in den kommenden zwei Wochen dazu auf, Faninteressen bei Spieltagsansetzungen viel stärker als bisher zu berücksichtigen.
Immer mehr Fans können die Spiele im Stadion nicht mitverfolgen
Emilio Abejon, FSE Komitee-Mitglied/FASFE, Spanien: “Mit der fortschreitendenen Kommerzialisierung im Fußball beobachten wir eine steigende Anzahl von Fußballfans in verschiedenen Ländern, die die Spiele ihres Teams nicht mehr im Stadion mitverfolgen können, beispielsweise weil sie es sich schlichtweg nicht leisten können, sich mit einem Vollzeitjob so oft unter der Woche freizunehmen. Oder sogar schlimmer: die Fans finden sich in einer Situation wieder, dass sie eine teure Reise gebucht haben nur um festzustellen, dass das Spiel eine Woche vorher verlegt wird, da das Fernsehen sich kurzfristig entschieden hat, das Spiel als „Prime Time“-Spiel zu zeigen. Wir beobachten solche Vorgehensweisen in immer mehr Ländern in Europa, gerade so wie wir es derzeit hier in Spanien erleben.“
Kurzfristiges Profitstreben führt zu langfristigen Problemen
Daniela Wurbs, FSE Coordinator: “Solche Vorgehensweisen sind wie ein Schlag ins Gesicht für die treuesten Fans, die nicht nur den Kern der Stimmung im Stadion ausmachen sondern zudem große und langzeitige Einkommensgaranten für die Budgets der Vereine sind. Der derzeitige Ansatz ist gefährlich, da er vor allem auf die Erwirtschaftung kurzfristiger Profite ausgerichtet zu sein scheint während er die Bedürfnisse und Interessen der Fans vernachlässigt und langfristig die Vereine dadurch riskieren, ihre traditionelle Fanbasis zu verlieren, die maßgeblich für die (mediale) Attraktivität und die erzielten Gewinne verantwortlich ist. Deshalb rufen wir insbesondere Vereine und Verbände dazu auf, zu traditionellen Anstosszeiten-Regelungen zurückzukehren und Spieltage mindestens 30 Tage im Voraus festzulegen – ihren Fans und einer nachhaltigen Entwicklung im Fußball zuliebe. ”
Zusätzliche Infos zur Kampagne sowie eine Liste der unterstützenden Gruppen ist über folgenden Link abrufbar:
http://www.footballsupporterseurope.org/de/activities.php