„Wenn man mich ins Tor stellt, spiel ich dort auch“
Gestern wurde Ernst Öbster vom FC Wacker Innsbruck verpflichtet. Heute vormittag wurde der Mittelfeldspieler im Rahmen einer Pressekonferenz der Öffentlichkeit präsentiert. Der Salzburger erzählte sehr offen über seine bisherigen Stationen und über die Gründe zu seinem Wechsel nach Innsbruck. Wir waren live dabei.
Was waren Deine Beweggründe nach Innsbruck zu kommen?
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Für mich war es wichtig, nach einem Jahr mit wenig Spielen eine intelligente Entscheidung zu treffen. Ich denke, dass ich mit Innsbruck die beste Option gewählt habe und bin sehr froh nun da zu sein. Dass in der Adeg Liga 12.000 Leute zum Zuschauen kommen, ist bemerkenswert, das haben einige Vereine nicht einmal in der Bundesliga. In Salzburg beim Topspiel gegen Rapid waren auch nur 17.000. Ich glaube mit dem Wechsel alles richtig gemacht zu haben, da bin ich mir sicher.
Wäre ein Verbleib in der Adeg Ersten Liga für Dich ein Problem?
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Wenn wir heuer nicht aufsteigen, spielen wir eben erst nächstes Jahr in der Bundesliga.?Ich würde lügen, wenn ich sagen würde, ich würde nicht gerne in der Bundesliga spielen. Ich glaube aber, dass noch alles möglich ist. Ich glaube, dass Altach heute nicht gegen die Vienna gewinnen wird, wir aber sehr wohl gegen Dornbirn. Dann bist du wieder vorne, wobei ich glaube, dass es gar nicht so schlecht ist, einmal nicht der Gejagte, sondern der Jäger zu sein. Es sind noch vier Spiele zu absolvieren, da ist noch viel möglich. Aber wenn nicht, ist es auch nicht so schlimm. Ich habe bewusst auch für die Adeg Erste Liga unterschrieben.
Du wurdest als eines der größten Talente des österreichischen Fussballs gehandelt, wie stehst du zu solchen Aussagen?
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Es wurde früher öfters in den Medien erwähnt, dass ich ein großes Talent sei. Mich interessiert es ehrlich gesagt nicht, was andere dazu sagen. Ich bin zum FC Wacker Innsbruck gekommen, weil ich es mir selber auch beweisen will. Ob ich eines der größten Talente bin, ist vorbei, das zählt nicht mehr. Darüber braucht man sich keine Gedanken mehr machen.
Du wirst in der kommenden Saison das Innsbrucker Mittelfeld verstärken. Wo spielst Du am liebsten?
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Am liebsten spiele ich im Zentrum oder hinter den Spitzen. Ich hab aber auch kein Problem links oder rechts zu spielen. Am wenigsten mag ich die Position des defensiven Mittelfeldspielers. In New York war ich für das linken Mittelfeld vorgesehen. Defensiv hab ich nur einmal, und das gegen Innsbruck, gespielt. Ich spiele dort, wo mich der Trainer aufstellt, wenn er mich ins Tor stellt, spiel ich eben dort.
Gibt es Niveauunterschiede zwischen der amerikanischen Profiliga und Europa, respektive Österreich?
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Das Niveau hab ich selber unterschätzt. Die Liga ist sehr stark, obwohl es ein anderer Fussball als bei uns ist. In Europa wird ein schönerer und taktischerer Fussball gespielt. In den USA wird vor allem auf die Athletik geachtet, das Spiel ist also körperbetont und schnell. Ich hab das Niveau wirklich unterschätzt. Da Salzburg für mich zuviel Ablöse wollte, blieb mir nur die Option Red Bulls New York. Da ich unbedingt spielen wollte, bot sich der Transfer nach Amerika als Möglichkeit an.
Wie hast Du die Infrastruktur bei den New York Red Bulls bzw. in der gesamten amerikanischen Liga erlebt?
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Das war ehrlich gesagt eine Katastrophe. Da passen in die Stadien 80.000 Leute hinein und gewesen sind um die 10.000.
Es wird auch auf Kunstrasen gespielt, wobei am Spielfeld noch hunderttausend Linien vom Football sind.
Gab es auch berühmte Namen in der Mannschaft?
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Der berühmteste ist Juan Pablo Angel, der hat schon bei Aston Villa gespielt. Alles im Verein dreht sich um ihn. Es gab einige Spieler im All-Star Team und in der Hall of Fame.
Vielen Dank für das Gespräch, wir wünschen Dir alles Gute und eine verletzungsfreie, erfolgreiche Zukunft beim FC Wacker Innsbruck.