„Hinten sind wir noch zu dünn aufgestellt“
Der Start der Bundesliga Saison 2010/11 rückt in großen Schritten näher und momentan steht die Vorbereitung und Kaderzusammenstellung im Mittelpunkt des Interesses und der Spekulationen. Das tivoli12 magazin hat dazu Walter Kogler befragt.
Wie siehst Du die momentane Situation des Kaders? Ist bis auf einen Abwehrmann das Transferprogramm abgeschlossen?
Im Großen und Ganzen ja. Sollte sich aber eine Möglichkeit ergeben und es geht sich noch aus, dann kann man sicher noch nachjustieren. Wir haben fast alle Positionen doppelt besetzt. Das ist auch der Idealzustand. Mit den Möglichkeiten, die man hat, muss man aber immer Prioritäten setzen und das Wichtigste ist im Moment, jemanden zu holen, der hinten die Mannschaft verstärkt. Wir sind heuer sicher routinierter und breiter aufgestellt als im letzten Jahr.
Welches System werden wir heuer beim FC Wacker Innsbruck sehen?
Das Grundsystem wird wie letzte Saison ein 4-4-2 sein. Das haben wir in den letzten beiden Jahren sehr gut eingespielt, wir werden aber sicher ein oder zwei andere Varianten auch einmal ausprobieren. Dazu muss ich auch schauen, wie die Spieler zusammenpassen. Vom Papier her hat man seine Vorstellungen, wie die Spieler hineinpassen, aber im richtigen Leben schaut das oft ganz anders aus. Deswegen könnte es sein, dass man auch eine ganz andere Variante wählt.
Heuer ist die Vorbereitung sehr kurz. Die anderen Bundesligisten hatten zumindest eine Woche mehr Zeit. Kann das ein Problem werden?
Die Anderen hatten zwar eine Woche länger Pause, aber das ist nun mal so, da kann man nichts ändern.
Es gab ein Treffen zwischen Vorstand, sportlicher und medizinischer Abteilung. Was wurde da genau besprochen?
Da wurden die Tests festgelegt, alles durchdiskutiert, es wurde hinterfragt, was wir besser machen beziehungsweise manche Sachen vermieden werden können. Es war sehr positiv, weil man einmal im großen Rahmen zusammengekommen ist: die Ärzte, die Masseure und die sportliche Abteilung. In diesem Rahmen kommt es sonst sehr selten zu einem Treffen. Es war sehr wichtig, dass sich einmal jeder einbringen konnte. Es wird keine großartigen Veränderungen in diesem Bereich geben. Es wurde aber festgelegt, wer wofür zuständig ist, wer betreut einen Spieler, wenn er verletzt ist, wer macht die Meldungen, wer sammelt die Unterlagen. Grundsätzlich ging es darum zu klären, was man besser machen könnte.
Was kann man konkret besser machen?
Naja, kurze Wege haben wir sowieso schon immer gehabt. Simon Egger ist die Ansprechsperson für alle. Er archiviert die Befunde, die Werte, die Daten und so weiter. Wenn ein Spieler verletzt ist, dann ist das eine Sache für Leitensdorfer und Klausner.
Auch die Reha wurde besprochen; wer ist zum Beispiel ab wann für die Reha von Martin Svejnoha zuständig? Ab wann muss er zum Hofbauer, ab wann machen wir es selbst.
Ist der Abgang von Fabiano eine Schwächung?
Wenn der Spieler nicht mehr kommen will, hat es keinen Sinn. Es geht dabei mittlerweile nur mehr um die Art und Weise, wie man das Ganze beendet. Mit Öbster haben wir eine Alternative für ihn. Aber wir werden sehen, ob wir mit den momentan verfügbaren Kräften den Abgang kompensieren können. Momentan ist vor allem ein Spieler für die Abwehr wichtig.
Ich hoffe aber, dass wir im Mittelfeld auch ohne ihn auskommen.
Die Transferzeit würde für Verstärkungen bis Ende August laufen.
Genau, in Wahrheit sind wir hinten noch zu dünn aufgestellt. Da werden wir reagieren. Alles andere werden wir in der Vorbereitung sehen. Vielleicht zeigt sich irgendwo anders, dass man noch was tun muss. Das weiß man oft nicht. Im letzten Jahr hatten wir diese Situation mit Mossoro. Der hat sich verletzt und wir mussten noch einmal reagieren.