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Siegl Gerhard – Der Mann hinter dem Archiv

Gerhard Siegl – der legendäre Archivar des FC Wacker Innsbruck

Die Pforten des Wacker-Archivs haben sich vor einiger Zeit wieder geöffnet. Aber wer steckt hinter dem Ganzen? In einem Portrait möchte wir den Lesern den Mann etwas vorstellen, der keine Kosten und Mühen scheut und in mühevoller Kleinarbeit, Fakten, Daten und Sachen rund um den Tiroler Traditionsverein zusammensucht.

Seit 1973 Schwarz-Grün

Am 9 September 1961 erblickte Gerhard im fernen Niederösterreich das Licht der Welt. Erste Berührungspunkte mit dem Tiroler Paradeklub FC Wacker Innsbruck gab es bereits um 1973 herum. Da ging Klein-Gerhard noch brav zur Schule. Seine Freunde, einer Violett und einer Grün-Weiß, aber er war da schon durch und durch Schwarz-Grün.
Sein erster Besuch am Tivoli ergab sich allerdings erst 1978. Da das Spiel wegen Flutlichtausfall abgebrochen wurde, konnte er gleich zweimal auf ein Match ins altehrwürdige Tivoli pilgern. So ein Glück aber auch!
So nach und nach fing Gerhard an Fakten und Daten über seinen Verein zu sammeln. Schnell wurde seine Leidenschaft geweckt. 1984 gab es dann den ersten Kontakt zu den „SSW Freunden“, einem Innsbrucker Fanclub, welcher von Linz aus geleitet wurde.

Blau-Weiß statt Schwarz-Grün

Nach einiger Zeit wurde Gerhard in den Vorstand der „SSW Freunde“ gewählt. In einem Wattener Cafe wurde der Fanclub von den kommenden Plänen des Klubs informiert. Blau-weiße Klubfarben und kein „Wacker“ mehr im Namen. Na bumm, das tat weh. Noch dazu starb seine geliebte Mutter –  ein Tiefpunkt in Gerhards Leben.
Die ersten Spiele des neuformierten FCS verfolgte er noch. Auch ein Spiel im Horr Stadion gab sich Gerhard noch live. Aber sein schwarz-grünes Herz blutete. Seine Freunde mutierten zu den „FCS Freunden“. Er aber blieb SEINEM FC Wacker Innsbruck treu. Ein Freund aus vergangenen Tagen informierte Gerhard von den Spielen der Schwarz-Grünen im Tiroler Unterhaus. Aber erst 1988 war es ihm möglich, ein Spiel der Seinen zu besuchen. Gerhards Herz schlug beim Anblick der geliebten Dressenfarbe höher. Anfangs kamen noch an die 200 Zuschauer. Dann waren es nur mehr um die 50. Da waren aber wohl die Ordner und die Ballbuben mit einberechnet.

Wacker Innsbruck wieder in der Bundesliga

1992 brodelte die Gerüchteküche abermals. Der FC Swarovski Tirol sollte bald Geschichte sein, Wacker Innsbruck zurück in der Bundesliga. Und so nebenbei lernte Gerhard auch noch seine Frau Monika kennen. Aber schon nach einem Jahr war Wacker Innsbruck wieder Geschichte. Der Verein hieß nun FC Capillaris Innsbruck, die Farben grün-rot. Was soll man davon halten?
Nach einer wenig zufriedenstellenden Saison war Capillaris auch wieder Vergangenheit Der FC Innsbruck heißt nun FC Tirol, aber Gerhard bleibt seinem schwarz-grünen Wacker Innsbruck in der Regionalliga treu.

Nach dem Ende des FC Tirol im Jahr 2002 begann wieder die Ära des FC Wacker. Gerhards Freund und Archiv Kollege Markus Dayer war nicht sehr begeistert. Gerhard war aber zufrieden. Wacker wieder in Schwarz-Grün. Was will man mehr? Die Daten rund um den Verein wurden immer mehr vervollständigt.

Gerhard der Nachwuchstrainer

Nach der Umbenennung des Vereins in Wacker Innsbruck war die Legende endlich wieder zurück! Gerhard ist aber auch im privaten Leben das runde Leder nicht fremd. Er selbst trainiert den Nachwuchs seiner Heimatgemeinde. Auf die Frage nach seinem größten Erfolg meint er bescheiden: „Das kann man erst sagen, wenn man die Kids in den Erwachsenenfußball unterbringt.“ So spielt einer seiner ehemaligen Schützlingen heute im Nachwuchs von Austria Wien und einer bei der Vienna. Auch sein Sohn entwickelt sich prächtig. Zurzeit trainiert Gerhard die U 14 seiner Heimatgemeinde.“ Bis zur U 16, dann ist Schluss für mich,“ fügte er noch hinzu.

Ein arger Schicksalsschlag

Im Februar 2010 verstarb sein Freund und Gründer des Wacker Innsbruck Archivs Markus Dayer auf tragische Weise –  ein Verlust, welcher nur schwer zu verkraften ist. Aber Gerhard stürzt sich in die Arbeit und die gesamte Wackerfamilie wird dadurch profitieren.

In eigener Sache möchte ich noch hinzufügen, dass mir Gerhard immer mit Rat und Tat zur Seite steht. Mir bei meinen Recherchen hilft und ohne ihn könnte ich Vieles nicht schreiben. Ich darf getrost sagen, er ist mir zum Freund geworden. Mit diesem etwas anderen Portrait darf ich DANKE sagen und ihm alles Gute für die Zukunft wünschen.

Das Wackerarchiv unter: http://wackerarchiv.at

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Autor: Rudolf Tilg

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