Neue Saison, neue Gegner: FK Austria Wien
Der Countdown zum Start der Bundesligasaison 2010/11 läuft. Das tivoli12 magazin stellt euch die neuen Gegner in der Liga etwas genauer vor: heute FK Austria Wien
Die Veilchen aus Favoriten
Gegründet 1911, aber eigentlich liegt der Ursprung der Wiener Austria schon lange vor der Jahrhundertwende. 1892 entstand der Vienna Cricket and Football-Club, der einige Sportarten beinhaltete und 1884 auch eine Fußballsektion gründete. Im Oktober 1910 wurde aus ehemaligen Spielern dieses Klubs (nicht zu verwechseln mit dem First Vienna Football Club) der Wiener Amateur Sportverein gegründet. Am 15. März 1911 gab der WAC den Wiedereintritt in den Österreichischen Fußballverband bekannt.
Neuer Name und fast das Ende
1914 zog der Wiener Amateur Sportverein in sein neues Stadion im Stadtteil Ober-St. Veit. Der Erste Weltkrieg bremste aber die Ambitionen des Klubs. 1919/20 gelang es wieder eine schlagkräftige Truppe auf die Beine zu stellen. Und so konnte erstmals nach österreichischen Meistertiteln gegriffen werden. Zu Beginn der zwanziger Jahre war der Klub sehr erfolgreich, was in den österreichischen Meistertiteln 1924 und 1926 gipfelte. Am 18. November 1926 wurde in der Generalversammlung die Änderung des Vereinsnamens in Fußballklub Austria beschlossen. Es folgten schwierige Jahre der Austria. Der Klub konnte 1930 nicht einmal den Pachtzins für das Stadion bezahlen und hat es finanziellen Zuwendungen der befreundeten Züricher Grasshoppers zu verdanken, dass er mit einem „Veilchen“ davon kam.
In den Dreißigern konnte die Austria im Mitropacup wieder für Furore sorgen. Dann kam der Zweite Weltkrieg, der fast das Ende des Klubs bedeutete.
Der Wiederaufbau
Viele Vereinsvorstände und Spieler mussten aufgrund ihrer jüdischen Abstammung vor den Nazi-Schergen in die Schweiz und nach Frankreich fliehen. Bis 1945 konnte der Klub, in dieser für ihn dramatischen und turbulenten Zeit, in der ihm sogar der Name SC Ostmark aufgezwungen wurde, keine besonderen Ergebnisse erzielen. Nach 1945 konnte man sich Jahr für Jahr mit routinierten Spielern verstärken. 1948/49 wurde Erzrivale Rapid dann endlich in die Schranken verwiesen. Das war der erste große Titel unter dem Namen „Austria“ und wurde vor rund 60000 Zuschauer gegen Rapid entschieden. Diesem Titel sollten später noch einige folgen.
Schön, technisch, gepflegt, einfach Austria Wien
Einst waren die Veilchen gefürchtet für ihren technischen und gepflegten Fußballstil. Fast möchte man meinen, die Spanier haben sich das Tiki-Taka von Schindelar und Co abgeschaut. Es gab einige Duelle mit Wacker Innsbruck auf höchstem Niveau. Es waren für Tirols Fußballanhänger stets Feste, wenn die Austria zu Gast am Tivoli war. Und zumeist gingen wir Innsbrucker als Sieger aus diesem Duell vom Platz. In 67 Partien am Tivoli ging man 34mal als Sieger hervor, bei 14 Remis und 19 Niederlagen. Das Torverhältnis ist mit 100 zu 71 klar positiv.
Es waren zumeist schöne Duelle mit der Austria. Prohaska, Gasselich, Stöger, Ogris und Co. gaben immer einen starken und würdigen Gegner ab. Auf Duelle mit den Veilchen dürfen wir uns auch diese Saison wieder freuen. Auch waren die Violetten eine jener Mannschaften, welche schon in den Siebzigern Fans mit ins Tivoli brachten.
Erfolge
Insgesamt wurden die Veilchen 23mal österreichischer Meister, 18mal Vizemeister und 27mal konnte der ÖFB Pokal in die Höhe gestemmt werden.
Außerdem war die Austria auch international recht erfolgreich. Neben zwei Mitropacupsiegen erreichten sie einmal das Europacupfinale der Cupsieger. Dreimal erreichte man das Semifinale und siebenmal das Viertelfinale in einem europäischen Cupbewerb. National erlebten die Veilchen besonders in den Achtzigern und anfangs der Neunziger ihre Blütezeit.
Die schwarz-grüne Bilanz im fernen Wien spricht ganz klar für die Veilchen. Von 67 Bundesligapartien konnten nur 12 gewonnen werden. 20mal spielten die Innsbrucker unentschieden und 35mal ließ man weit im Osten die Köpfe hängen. Torverhältnis von 67:124.
Spieler, die für beide Vereine tätig waren
Jeweils für die Austria aus Wien und für uns schnürten unter anderem Ex-Teamchef Pepi Hickesberger, Heinz Binder, Michi Streiter, Peter Stöger, Christian Mayrleb, Jürgen Panis, sowie Tormannlegende Friedl Koncilia und unser aktueller Trainer Walter Kogler die Fußballschuhe.
Auch auf Trainerseite gibt es mit Didi Constantini und Joachim Löw zwei Parallelen.
Transfers der Bundesligisten 2010/2011: Transferübersicht